Mehrbildkarte mit Gewerbeschule und Gesamtansicht, ca. 1910

Stadtarchiv

Am 23. März 1907 waren bei einem Großbrand im Städtchen 15 Häuser eingeäschert worden. Wenige Jahre später wird diese Ansichtskarte vertrieben, die unten links eine Ansicht von zwei wiederaufgebauten Häusern zeigt: Die »Gewerbliche Fortbildungsschule« (Demetriusstr. 1), die den Straßenzug zum oberen Rathausplatz hin abschließt, und daneben das Haus von Sattlermeister Wilhelm Krauß (Demetriusstr. 2). Wie neu die beiden Gebäude und die Außenanlage sind, ist auch an den beiden frisch gepflanzten Bäumchen zu erkennen, die links und rechts der Freitreppe der Gewerbeschule stehen.

Auf die Mehrbildkarte ist außerdem eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen wird. Dass diese Perspektive gewählt wird, hängt sicherlich mit der 1901 eröffneten Bahnlinie zusammen, die man so bestens mit auf das Bild bekommt. Schließlich ist man Stolz darauf, dass das Städtchen Anschluss an das moderne und Fortschritt verheißende Transportmittel Eisenbahn hat. Außerdem bekommt der Fotograf aus dieser Perspektive auch die neu erbaute neoromanische Wallfahrtskirche Witterschneekreuz mit auf’s Foto, die 1901 geweiht wurde, wenngleich sie nur aus der Ferne grüßt.

Auch das 1907 erbaute Großherzogliche Forstamt (Rötenbacher Str. 8) ist am linken Bildrand zu sehen. Daneben steht das Haus von Landwirt Karl Benz (Rötenbacher Str. 10).

Haus Ganter und Kaplanei in der Seppenhofer Straße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Links ragt der schlanke Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael in den Himmel empor. Das Gemäuer ist noch nicht verputzt. Rechts daneben stehen in der Seppenhofer Straße das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) sowie die katholische Kaplanei. Seit der Zerstörung des alten Pfarrhauses (Untere Hauptstr. 10) im Zweiten Weltkrieg und bis zum Neubau des neuen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) dient das Gebäude auch als Pfarrhaus.

Aufgenommen wird das Foto vom heutigen Pfarrweg aus, der allerdings noch nicht so heißt, weil das neue Pfarrhaus erst 1963 erbaut wird. Der Schnee türmt sich in die Höhe. Auf dem Zaun liegt eine dicke Schneeschicht.

Standort des Fotografen: 47.881876, 8.344360

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1950-1952

Franckh-Verlag, Stuttgart
Sammlung Familie Waßmer

Als die Ansichtskarte am 20. Februar 1956 von Löffingen nach Bingen versendet wird, bietet sich dem Absender ein ganz anderer Blick dar: »Es gefällt mir sehr gut, bei dem vielen Schnee einfach herrlich.« Auf dem Foto kann hingegen von Schnee keine Rede sein, denn es ist Sommer.

Vom »Reichberg« fällt der Blick auf das Städtchen. Das Gebiet an der Göschweiler Straße ist noch unbebaut. Nur in der Bonndorfer Straße stehen die ersten Häuser. Das entspricht zwar 1956 nicht mehr ganz der Realität, da das Gebiet bereits als Neubaugebiet erschlossen wird. Die Ansichtskarte ist aber schon ein paar Jahre alt, als sie versendet wird.

Das Foto datiert aus den frühen 1950er Jahren, denn das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) ist noch nicht verputzt. Gleichzeitig sind in der Haslachstraße, von der Festhalle fast verdeckt, einige neu erbauten Häuser der Siedlung »Neue Heimat« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.879467, 8.342636

Blick vom Alenberg zum Städtchen, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Haus Adrion (Alenbergstr. 21) aus bietet sich ein schöner Blick auf das Städtchen. Über die Gärten am Hang des Alenbergs hinweg fällt der Blick zum Haus Münzer (Alenbergstr. 15) und dem dahinter halb verdeckt stehenden Haus Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Unten im Städtchen sind die Häuser der Maienlandstraße, des Weberwegs und der Ringstraße sowie die Häuser der Altstadt zu erkennen. Der Rathausturm und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragen aus der Dächerlandschaft heraus. Jenseits der Bahnlinie stehen nur ganz vereinzelte Häuser. Der »Reichberg« ist noch gänzlich unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.886307, 8.343169

Frau in der Göschweiler Straße, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Eine junge Frau steht in der Göschweiler Straße, bevor diese eine Kurve macht und zum »Reichberg« hinaufführt. Es ist Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014). Sie trägt einen eleganten Wintermantel, der nicht geschlossen ist. Denn der Winter scheint vorüber und die Temperaturen sind frühlingshaft an diesem sonnigen Tag. Der Blick der Frau fällt auf die Felder und Wiesen im Gewann »Breiten«.

Im Hintergrund ist das Städtchen zu sehen. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragt in den Himmel, aber auch das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 9) sowie die Volksschule an der »Hasle« sind zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880708, 8.340450

Klasse 9b der Realschule mit Lehrer Waßmer, Mai 1987

Sammlung Familie Waßmer

Die Klasse 9b der Realschule ist im Schulhof angetreten, um sich zusammen mit ihrem Klassenlehrer Werner Waßmer vom Schulfotografen fotografieren zu lassen. 28 Schüler*innen drängen sich auf dem Bild. Es ist Montag, der 11. Mai 1987 – und noch rund sieben Wochen bis zum Beginn der Sommerferien. Der Neubau der Hauptschule existiert noch nicht (er wird erst 2003 fertiggestellt), weshalb der Blick im Hintergrund frei ist und ungehindert bis zum Kirchturm der katholischen Pfarrkirche fällt.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wolfgang Schreiber, 2 Stefan Satler, 3 Frank Wider, 4 Ulrike Köpfler, 5 Andreas Birkenberger, 6 Susanne Glunk, 7 Matthias Rogg, 8 Joachim? Knöpfle
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Schonhardt, 2 Jürgen Maier, 3 Jürgen Thurau, 4 Renate Müller, 5 Barbara Krämer, 6 Josy Steger
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Klassenlehrer Werner Waßmer, 2 Thorsten Schelb, 3 Silvia Schwanz, 4 Achim Knöpfle, 5 Sylke Vogelbacher (1971-2018), 6 Sandra Meier, 7 Rolf Benz, 8 Bernd Pacher, 9 Natascha Stumpf (verh. Mürb)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Martin Ganter, 2 Markus Prause, 3 Andre Hoßbach, 4 Susanne Rohrbeck, 5 Patrick Reinhardt, 6 Anita Burger

Standort des Fotografen: 47.883743, 8.347360

2 Fotos: Brautpaar Bayer / Schmid vor dem Kirchenportal, ca. 1951

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Nach der Trauung in der katholischen Pfarrkirche St. Michael tritt das frisch vermählte Brautpaar vor das Kirchenportal und damit vor die Kamera. Der aus Dittishausen stammende Gipser Josef Bayer (1930-2005) und Hedwig Schmid (1924-1996) aus Löffingen haben sich das Ja-Wort gegeben.

Auf dem oberen Foto sind Braut und Bräutigam zusammen mit den beiden Brautjungfern zu sehen, links Elisabeth Egle (verh. Müller, 1927-2020) und rechts Elisabeth Bayer (verh. Schiehle, 1929-2002). Die beiden Kinder, die ganz vorne stehen, sind die Nichte und der Neffe der Braut, Christel Riese und Klaus Kuhlmann (geb. 1942).

Auf dem unteren Foto drängt die Hochzeitsgesellschaft nach. Zu sehen sind u.a. der Braut-Vater Karl Schmid (1878-1955), unverkennbar wegen seines Vollbarts, sowie mehrere Geschwister der Braut: ihr ältester Bruder Timotheus Schmid (1903-1984 ) sowie die beiden Schwestern Bertel Schmid und Friedel Schmid. Außerdem sind die Eltern des Bräutigams Franz (?) Bayer und Elisabeth Bayer sowie sein Bruder Franz Bayer zu sehen.

Das Ehepaar Bayer bekommt 1952 Nachwuchs und Sohn Christian wird geboren. Es folgen die Kinder Annette und Walburga (»Babusch«). 1964 bauen die Bayers ein Wohnhaus im Neubaugebiet in der Feldbergstraße. Hedwig Bayer stirbt 1996, Josef Bayer 2005.

Standort des Fotografen: 47.882678, 8.343908

Blick vom Alenberg auf das Städtchen, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Eberhard Müller zur Verfügung.

Rund ein Jahrzehnt nach dem verheerenden Großbrand vom 28. Juli 1921 ist der Wiederaufbau des Städtchens längst abgeschlossen. Blickt man vom Alenberg auf die Altstadt mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche St. Michael, dann erinnert nichts mehr an den Schrecken. Die Ruinen sind verschwunden. Idyllisch liegt das Städtchen da.

Jenseits der Bahnlinie existieren nur wenige Häuser. In der Bonndorfer Straße stehen bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Der Reichberg und das Gewann »Breite« sind noch gänzlich unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.885566, 8.344699

Blick vom Stationenweg zum Städtchen, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Vordergrund ist die XIII. und damit vorletzte Station des Kreuzweges zu sehen, die zur 1901 geweihten Wallfahrtskirche Witterschnee führt. Dargestellt ist, wie Jesus vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt wird. Auf dem Foto sind solche Details freilich nicht zu erkennen, die Kreuzwegstation und die Bäume links und rechts rahmen nur den Vordergrund ein.

Der Blick des Fotografen richtet sich in Richtung Städtchen, das in der Ferne zu sehen ist. Die Häuser im Maienland und auf dem Alenberg sind zu erkennen. Die ersten Neubauten sind bereits in der Feldbergstraße gebaut. Im Städtchen ragt der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael schlank in den Himmel. Eine Dampflokomotive fährt gerade auf der Bahnlinie entlang und stößt eine große Rauchwolke aus.

Standort des Fotografen: 47.892784, 8.337636

Haus Ganter in der Seppenhofer Straße, 7. Mai 1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) in der Seppenhofer Straße ist festlich geschmückt. Girlanden aus Tannreisig rahmen die Haustür ein und sind unter den Fenstern im Erdgeschoss und 1. Stock angebracht. Kleine Tännchen flankieren die Eingangstreppe.

Überlicherweise würde man vermuten, dass eine Hochzeit gefeiert wird. Aber dies ist hier nicht der Fall. Ganters haben ihr Haus so geschmückt, weil ihr Sohn August Ganter (1907-1970) vor wenigen Tagen zum Priester geweiht wurde. Heute, am Sonntag, den 7. Mai 1933 feiert er seine Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Kirchturm ist am linken Bildrand zu erkennen.

Aus den Fenstern im 1. Stock schauen ein Mann und eine Frau heraus, vermutlich die stolzen Eltern Edmund und Maria Ganter.

Standort des Fotografen: 47.882042, 8.344276

3 Fotos: Blick durch das Mailänder Tor zum unteren Rathausplatz, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hübsch eingerahmt durch den Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und in die Untere Hauptstraße – bis hin zum Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Vis-à-vis des Tores ist das 1911 erbaute Haus Siefert (Rathausplatz 6) zu sehen, in dessen Erdgeschoss sich eine Filiale des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb« befindet: Vor dem Eingang werden Waren präsentiert, über den Schaufenstern sind Markisen herausgefahren. In dem Vorgärtchen steht eine Tanne, die bis über das Dach hinausragt.

Daneben steht das – ebenfalls 1911 erbaute – Haus Guth (Rathausplatz 7), das 1953 vom Kaufmann Karl Guth erworben wurde. Noch ist kein breites Schaufenster in die Fassade gebrochen. Das Erdgeschoss gliedert sich noch in den Ladeneingang und zwei schmale Fenster. »Bekleidung – Aussteuer« steht auf dem Werbeschild, das darüber angebracht ist.

Auf dem Rathausplatz parkt ein Auto. Noch ist der neue Demetriusbrunnen nicht gebaut, sodass die Fläche zum Parken genutzt werden kann.

Standort des Fotogrfen: 47.884001, 8.343655

2 Fotos: Pavillon im Kurpark, ca. 1955

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von zwei Seiten wird der neu gebaute Pavillon am Kurpark fotografiert. Elegant wirkt er, wie er auf dem Alenberg thront. Es bietet sich ein grandioser Blick in Richtung »Hasle« mit der Festhalle, Volksschule und der 1953/54 erbauten evangelischen Kirche, aber auch auf die Häuser des Städtchens und auf die katholische Pfarrkirche.

Der alte hölzerne Pavillon, der bis vor Kurzem hier stand, ist abgebaut und an das Gewann »Wanne« versetzt. Der neue Pavillon ist aus Steinmauern gebaut, sein Dach ist mit richtigen Dachziegeln eingedeckt, gekrönt wird er von einer Wetterfahne, die das Löffinger Wappen enthält und die Himmelsrichtung Nord-Süd anzeigt.

Löffingen ist als Luftkurort anerkannt und wirbt um Kurgäste. Da darf ein richtiger Kurpark mit Pavillon, in dem bei schlechtem Wetter Konzerte dargeboten werden können, nicht fehlen.

Standort des Fotografen: 47.885775, 8.344579