Narrengruppe der Stadtmusik vor dem »Ochsen«, Fasnacht 1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Neun Narren der Stadtmusik stellen sich vor dem Gasthaus »Ochsen« zu einem Gruppenfoto auf. Sie haben Notenblätter bei sich. Welches Fasnachtslied sie gleich spielen werden, wissen wir nicht.

Den Narrenmarsch »Alt und jung gon uff d’Stroß« können sie jedenfalls nicht spielen, denn das Lied entsteht erst 30 Jahre später, 1961. Die Melodie komponiert Dr. Hermann Regner (1928-2008), der Dozent an der Hochschule für Musik in Trossingen ist. Den Text schreibt Josef Bayer.

V.l.n.r.: Ernst Heiler, Wilhelm Brugger (1887-1955), Franz Zepf (1905-?), Josef Hasenfratz (1899-1967), Karl Sibold, Timotheus Schmid (1903-1984), Rupert Hepting (1905-?), Edmund Jordan (1907-1970), Johann Beha (1907-1991)

Standort des Fotografen: 47.884049, 8.345088

Schulklasse des Jahrgangs 1925/26 vor dem Schuleingang, 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bei der Einschulung 1932 hieß es bereits, dass nun der »Ernst des Lebens« beginne. Jetzt, bei der Schulentlassung der Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1925/26 heißt es das wieder. Tatsächlich herrscht zu diesem Zeitpunkt bereits Krieg. Drei der Jungs werden im Krieg fallen, einer wird in der Kriegsgefangenschaft sterben: Josef Göhry (1925-1944), Heinrich Fehrenbach (1925-1944), Oswald Maier (?-1944) und Eugen Kaltenbrunner (1926-1946).

Vor dem Eingangsportal der Schule hat man sich im März 1940 ein letztes Mal gemeinsam zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Die beiden Lehrer im Hintergrund sind Hauptlehrer Eugen Willig (links) und Oberlehrer Eugen Katzenmayer (rechts).

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Ganter (verh. Wangler), 2 ???, 3 Josefa Kopp (Kasprowicz), 4 Anna Selb (1925-2012), 5 ???, 6 ???, 7 Hans Müller, 8 Heinrich Fehrenbach, 9 ???,
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Gertrud Schmid (verh. Faller), 2 ???, 3 ???, 4 Elisabeth Veith, 5 Hermann Fehrenbach, 6 Josef Göhry, 7 ???, 8 ???,
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Irmgard Mürb (verh. Brass, 1926-2020), 3 Lisa Wehrle (verh. Baader), 4 ???, 5 Eugen Kaltenbrunner, 6 Oswald Meier

Standort des Fotografen: 47.882340, 8.347842

Stadtmusik vor dem »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.

Unter den Klängen des Narrenmarsches zieht die Stadtmusik vom Maienland in Richtung Städtchen. Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Traditionell sammeln sich die Stadtmusik, die Laternenbrüder und die 20-Jährigen mit ihrem Narrenbaum beim Gasthaus »Pilgerhof«, um gemeinsam zum Rathausplatz zu marschieren.

Standort des Fotografen: 47.886702, 8.341748

Nazi-Aufmarsch auf dem oberen Rathausplatz, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

»Ein Volk, ein Reich, ein Führer!«, so lautet die Parole, die unübersehbar auf einem Spruchband über die Straße zwischen dem Haus Vogt (Rathausplatz 13) und dem Stadtbau (Demetriusstr. 1) gespannt ist. Auf der Straße darunter marschiert eine Kolonne mit verschiedenen NS-Formationen. An den Uniformen sind Angehörige der Hitlerjugend, der SA und der SS zu erkennen.

Das Foto entsteht am 10. April 1938, als im gesamten Deutschen Reich eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs abgehalten wird. Hitler verbindet die Abstimmung über den »Anschluss« mit einem Zustimmungsvotum zu sich selbst. Die Parole auf dem Spruchband fordert die Wähler auf, mit Ja zu stimmen.

Standort des Fotografen: 47.884036, 8.344649

Nazi-Aufmarsch in der Unteren Hauptstraße, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Als am 10. April 1938 auch in Löffingen eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs abgehalten wird, ist das Städtchen mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Sowohl das Kaufhaus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) als auch das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) und der Benz-Bau (Untere Hauptstr. 8) sind beflaggt. Über die Durchgangsstraße ist ein Spruchband gespannt. Die Propagandalosung lautet: »Dein Dank: Dein Ja am 10. April«. Der Wahltag beginnt mit einem Aufmarsch: Angeführt von der Stadtmusik bewegt sich der Aufzug der verschiedenen NS-Formationen durch das Städtchen.  

Standort des Fotografen: 47.883279, 8.343716

Zither-Verein vor dem Haus Nägele, ca. 1910

Zitherlehrinstitut Alpengruß – Inhaber und Lehrer: Bernhard Schädlich

Nicht nur die Mitglieder der »Museumsgesellschaft«, sondern auch die Spielerinnen und Spieler des Zither-Vereins lassen sich vor dem früheren Amtshaus (Rathausplatz 2) ablichten. In der rechten Gebäudehälfte befindet sich ein Geschäft von Kaufmann Karl Nägele, an dem gerade die Jalousien heruntergelassen sind.

Über den Zither-Verein selbst ist wenig bekannt. Ihm gehören Kinder und Jugendliche beiden Geschlechts an. Um die Jahrhundertwende erlebt das Zitherspiel in ganz Deutschland eine Blütezeit. Der Mann in der Mitte hat vor sich auf dem Tisch keine Zither, sondern einen Psalter, der mit zwei Bogen gespielt werden kann.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Ernst Schilling (1903-1973), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Josef Schilling (1902-1986) 
2.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Lehrer Eugen Steidlinger, 2 ???, 3 ???, 4 Tierarzt Eugen Wallraff 
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 [Julius Limb?], 6 ???, 7 ???, 8 ???
4.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???

Standort des Fotografen: 47.884078, 8.344814

Motorisierte Narrengruppe auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1925

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Mitte der 1920er Jahre hat es Seltenheitswert, wenn an Fasnacht eine Narrengruppe motorisiert unterwegs ist. Hier fahren gerade sechs kostümierte Narren auf einem Kraftfahrzeug am früheren Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) vorbei. Drei von ihnen musizieren auf Musikinstrumenten. Im Hintergrund ist das Rathaus mit seinem hölzernen Eingangsportal zu erkennen. Offiziell findet 1925 gar keine Fasnacht statt, aber diese Vollblut-Narren lassen es sich offensichtlich trotzdem nicht nehmen, sich ins »Häs« zu werfen. Es erklärt aber, warum die Passanten nicht verkleidet sind. Das Foto findet als Ansichtskarte Verbreitung. Der Titel lautet: »Schmutzige Dunnstig z’Löffingen«.

V.l.n.r.: 1 Hermann Berger (?-?), 2 Schlossermeister Leopold Berger (1878-1952), 3 Friseurmeister Julius Limb (1883-1968), 4 Schmiedemeister Otto Fürst, 5 Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956), 6 Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957)

Der Junge, der vorne auf der Kühlerhaube sitzt, ist Karl Berger.

Standort des Fotografen: 47.883805, 8.344747