Gasthaus »Adler« und Haus Limb, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz hat seinen Brunnen zurück. Bis 1954 klaffte eine Lücke, nachdem der alte Demetriusbrunnen im April 1945 durch einen Bombenvolltreffer zerstört wurde. Neun Jahre später war es endlich soweit und der neue Demetriusbrunnen wurde errichtet. Darüberhinaus wird der Rathausplatz längst auch als Parkplatz genutzt.

Im Vordergrund ragt das holzgeschnitzte Straßenschild ins Bild, das auf der Kreuzung steht. Es ist von Geranien geschmückt und zeigt u.a. den Weg zur Wallfahrtskirche Witterschnee und zum Waldbad an. Noch führt die Bundesstraße 31 von Neustadt nach Donaueschingen Mitten durch das Städtchen. An der Durchfahrtsstraße steht das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2), an dessen Fassade das schmiedeeiserne Wirtshausschild hängt. Im Erdgeschoss ist eine Filiale der Bezirkssparkasse Neustadt untergebracht. Links daneben schließen sich das Haus von Friseurmeister Julius Limb mit einer »Esso«-Tankstelle (Untere Hauptstr. 4) und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883936, 8.343880

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen, ca. 1955-1960

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Scharf ragt sie in den Himmel hoch, die Speerspitze des heiligen Demetrius. 1953/54 wurde der neue Brunnen geschaffen, nachdem der alte Brunnen im Frühjahr 1945 durch einen Bombenvolltreffer zerstört worden war. »Sankt Demetrius beschütze uns«, steht als Inschrift auf der Brunnensäule. Der umgebende Platz ist noch nicht gepflastert oder geteert.

Malerisch ist der Altstadtring, der den Demetriusbrunnen einrahmt: Das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße, die alle nach dem Großbrand 1921 mit Staffelgiebeln neu erbaut wurden. Die Bäckerei und das Café im Haus Rathausplatz 5 ist seit 1935 im Besitz von Viktor Fuss und seiner Ehefrau Ottilie geb. Meßmer. Mitte der 1960er Jahre übergeben sie das Geschäft an ihren Sohn Walter Fuss.

Standort des Fotografen: 47.883727, 8.343706

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Zu den ersten farbigen Ansichtskarten, die nicht nachträglich coloriert wurden, zählt diese Ansicht des unteren Rathausplatzes mit dem Demetriusbrunnen, dem Mailänder Tor und den Häusern in der Demetriusstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln. Mal ehrlich: ein buntes Städtchen ist schon auch schön, verglichen mit den alten Schwarz-Weiß-Fotografien, oder? Dabei waren die Fassaden damals längst nicht so bunt gestrichen wie heute. Aber nicht zuletzt der Blumenschmuck am Demetriusbrunnen kommt hübscher zur Geltung.

Standort des Fotografen: 47.883736, 8.343711

Hexenbrunnen in der Kirchstraße, ca. 1988

Werner-Verlag, Überlingen
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die Kirchstraße hat sich herausgeputzt. Im Zuge der Stadtsanierung wurde sie neu gestaltet, ein Teil der Fahrbahn wurde wieder mit Kopfsteinpflaster versehen, andere Abschnitte wurden frisch geteert. Auch neue, aber historisch anmutende Straßenlaternen wurden aufgestellt, um ein bisschen Altstadt-Flair in die frührere Hafnergasse zu zaubern. Die Häuser mit den Staffelgiebeln und die Hexe auf dem 1975 errrichteten Hexenbrunnen tun ihr übriges, dass das Bild ein echtes Postkartenmotiv wird.

Das Haus von Adolf Sibold (Kirchstr. 19) wurde nach dem Brand 1982 neu errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale des Drogeriemarkts »Schlecker«. Im Haus Stephani (Kirchstr. 21) hat ein italienisches Eiscafé eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel könnte man glatt denken, man sei auf einer italienischen Piazza.

Standort des Fotografen: 47.882974, 8.344186

Hexengruppe vor dem Mailänder Tor, ca. 1983

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Fasnacht ist zwar noch weit, wie die blühenden Geranien am Fenster des Mailänder Tores zeigen. Aber das hält die Hexengruppe nicht ab, sich ins »Häs« zu werfen und sich zu einem Gruppenfoto am Demetriusbrunnen zu versammeln. Schließlich wird im kommenden Jahr das 50. Gründungsjubiläum der Hexengruppe gefeiert. Da braucht man ein aktuelles Gruppenfoto. Bei sommerlichen Temperaturen muss es ganz schön warm unter der Holzmaske sein!

Direkt unter dem Teufel, der die Brunnenfigur des Demetrius verdeckt, steht Eugen Fehrenbach.

Standort des Fotografen: 47.883735, 8.343751

Luftbild von den Häusern Kienzle und Baumgart in der Alenbergstraße, 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Seit dem Wiederaufbau 1923 ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Aber äußerlich hat sich das Haus Kienzle (Alenbergstr. 6) kaum verändert. Die zwei Scheunentore existieren noch, obwohl die Landwirtschaft schon lange aufgegeben wurde. Nur das Dachgeschoss wurde zweischenzeitlich teilweise ausgebaut, wie an der Schleppgaube zu erkennen ist. Vor dem Haus sind Holzbiegen fein säuberlich aufgestapelt, denn geheizt wird noch mit Holz. Emma Kienzle geb. Geisinger (1915-2003), seit 1942 verwitet, wohnt hier zusammen mit ihrer älteren Schwester Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989).

Auch das Nachbarhaus (Alenbergstr. 4) von Hermine Baumgart geb. Zürcher (1907-1998) hat sich nur unwesentlich seit seiner Erbauung Anfang der 1920er Jahre verändert. Die Stalltür wurde mit Glasbausteinen zugemauert und die hölzernen Fensterläden sind verschwunden.

Die Luftaufnahme ermöglicht es, auch einen Blick in die Gärten hinter den Häusern zu erhaschen, die sonst neugierigen Blicken entzogen sind.

Haus Geisinger in der Alenbergstraße, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 wurde auch das Haus Geisinger (Alenbergstr. 6) entsprechend den Vorschlägen der Wiederaufbaukommission und den Plänen des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) neu erbaut. Um für die Zukunft ein ähnliches Brandunglück zu verhüten, wurden die Neubauten mit Staffelgiebeln errichtet, die im Falle eines Falles das Übergreifen des Feuers auf die Nachbarhäuser erschweren sollen.

Für das Foto haben sich das Ehepaar Leopold und Veronika Geisinger zusammen mit ihren Kindern zu einem Gruppenbild vor ihrem Haus aufgestellt.

V.l.n.r.: Franz Geisinger (1919-1992), Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958), Elfriede Geisinger (1929-?), Leopold Geisinger (1878-1938), Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001), Karl Geisinger (1903-1946)

Standort des Fotografen: 47.884861, 8.344706

Haus Geisinger in der Alenbergstraße, 1923

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Auch das Haus des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und seiner Ehefrau Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958) brannte beim Großbrand am 28. Juli 1921 ab und die Familie verlor all ihr Hab und Gut. Zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück steht der Neubau der Familie Geisinger in der Alenbergstraße, ein zweistöckiges Wohnhaus mit Ökonomiegebäude. Die Familie versammelt sich zu einem Gruppenfoto vor ihrem neuen Zuhause.

Vor der Haustür stehen v.l.n.r.: ???, Tochter Emma Geisinger (verh. Kienzle, 1915-2003), Leopold Geisinger, Sohn Franz Geisinger (1919-1992), Tochter Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), ???, Tochter Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001).  

Aus dem Fenster im ersten Stock schaut Veronika Geisinger geb. Mauthe heraus. Sie ist Hausfrau und Mutter, aber darüberhinaus auch als Hebamme tätig.

Standort des Fotografen: 47.884914, 8.344687

Ökonomiegebäude vom Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Ein Wagen mit Weinfässern steht im Hof der Weinhandlung Benitz.  Aus einem Fenster fällt der Blick über den Hof hinüber zum Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8), das ebenfalls nach dem Großbrand 1921 neu erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.885328, 8.343914

Gasthaus »Löwen« am oberen Rathausplatz, ca. 1990-1992

Sammlung Familie Waßmer

Am 7. Dezember 1991 öffnet das altehrwürdige Gasthaus »zum Löwen« wieder seine Pforten. Jürgen und Susanne Jeitler aus Offenburg sind neue Pächter. Seit Juni hatten die beiden das Gasthaus umgebaut: Das Lokal wurde renoviert und die Küche erneuert. Doch bereits zwei Jahre später steht ein erneuter Wechsel an. Am 4. Februar 1994 übernehmen das Pächterehepaar Martin und Michaela Titze das Gasthaus. Martin Tietze, ein gelernter Koch, betrieb vorher zusammen mit seiner Frau Michaela ein Wirtshaus im Bärental. Doch auch damit ist zwei Jahre später wieder Schluss: 1996 kommt der »Löwe « unter den Hammer und wird zwangsversteigert.

Standort des Fotografen: 47.883867, 8.344662

Rückseite vom Haus Fehrenbach in der Eggertenstraße, ca. 1988

Sammlung Familie Waßmer

Das Haus Fehrenbach (Kirchstr. 4) soll abgerissen werden, um einem Neubau Platz zu machen. Um zu dokumentieren, wie die Vorder- und Rückseiten des Gebäudes aussahen, entstehen mehrere Fotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Ältere Ansichten der Rückseite vom Haus Fehrenbach sind kaum überliefert. Als vor 1973 noch die  »alte Sonne« am oberen Rathausplatz stand, da war der Winkel in der Eggertenstraße so eng, dass ein Fotograf diesen Standort nicht hätte einnehmen und folglich auch nicht das Anwesen Fehrenbach aus dieser Perspektive hätte fotografieren können.

Das Anwesen hatte seit 1952 dem Landwirt Franz Fehrenbach (1897-1976) und seiner Ehefrau Lina Fehrenbach geb. Hasenfratz (1901-1991) gehört, deren Elternhaus es war. Die betagte Witwe verkaufte das Haus und kurze Zeit später wird es abgerissen. Es erleidet damit das selbe Schicksal wie bereits ein Jahrzehnt zuvor die beiden Nachbarhäuser Hauser (Kirchstr. 8) und Funk (Kirchstr. 10), die ebenfalls abgerissen wurden und an deren Stelle der Arzt Dr. med. Gebhard Hecht einen Neubau errichten ließ, dessen aufragender Staffelgiebel auf dem Foto zu erkennen ist. Mit dem Haus Fehrenbach verschwindet wieder ein Stück »Alt-Löffingen« aus dem Stadtbild.

Standort des Fotografen: 47.883616, 8.344997

Kirchstraße mit Hexenbrunnen bei starkem Schneefall, ca. 1988-1992

Sammlung Familie Waßmer

»Löffingen, vor dem Klimawandel«, werden vielleicht nachfolgende Generationen beim Betrachten dieses Fotos denken, das Ende der 1980er Jahre aufgenommen wurde. Starker Schneefall verwandelt die Kirchstraße in eine Märchenlandschaft. Auch die Hexe auf dem Hexenbrunnen wird mehr und mehr zugeschneit.

Die – noch kleinen – Bäume in der Straße zeigen an, dass das Foto relativ kurze Zeit nach der Sanierung der Kirchstraße entstanden ist. Am linken Bildrand ist außerdem das Haus Freund zu sehen, bevor es 1992 grundlegend saniert und umgebaut wird.

Standort des Fotografen: 47.882990, 8.344207