4 Fotos: Hexengruppe am Demetriusbrunnen, 1973

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vielleicht wird die Idee, dass die Hexengruppe der Stadt Löffingen einen Hexenbrunnen schenken könnte, während dieses Fotoshootings geboren. Die Hexen haben sich für mehrere Gruppenfotos versammelt und stellen sich vor dem Demetriusbrunnen auf. Sie nehmen ihn so richtig in Beschlag und widmen ihn sogar im Grunde um: Denn ein kleiner Teufel klettert auf die Brunnensäule und verdeckt die Statue des Demetrius. So wird aus dem Demetriusbrunnen ein Hexenbrunnen! Zwei Jahre später lassen die Hexen dann ihren eigenen Brunnen schaffen und ihn in der Kirchstraße aufstellen. Treibende Kraft sind dabei Hermann Geisinger und Josef Bayer.

Die Hexengruppe existiert seit 1934. Ihre Mitgliederzahl ist auf 28 begrenzt. Eine Besonderheit ist, dass jede Hexe beim Eintritt in die Gruppe die eigene Maske selbst schnitzen muss. Daher rührt die große Vielfalt an Masken und ihre verschiedenen Ausdrucksweisen. Nur gut, dass die Hexen für das letzte Gruppenfoto ihre Holzmasken abnehmen, so dass wir sie erkennen können!

1.Reihe, knieend, v.l.nr.: Oswald Laufer, Klaus Benitz, Willi Ganter, Albert Jonner, Oskar Baader, Walter Müller, Hermann Fehrenbach, Albert Kienzler, Klaus Wider
2.Reihe, v.l.n.r.: Hermann Geisinger, Karl Götz, Rudi van den Heuvel, Alfred Fehrenbach, Franz Mürb, Heinz Hauger, Fritz Egle, Gottfried Vogelbacher, Egon Bader, Albin Zepf, Johann Glunk
3.Reihe, v.l.n.r.: Georg Willmann, Christian Bayer, Heinz Egle, Eugen Fehrenbach, Otto Schwanz, Franz Rosenstiel

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.343748

Kinder vor dem Haus Werne in der Demetriusstraße, 1946

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Vier Kinder sitzen auf der Treppe vor dem Haus Werne (Demetriusstr. 11), in dem sich die Metzgerei von Wilhelm Werne befindet. Wenn nicht gerade Kinder auf der Treppe sitzen und den Weg versperren, gehen hier Kund*innen hoch, um Fleisch und Wurst zu kaufen.

Wer erkennt die Kinder?
1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Johann Fritsche (geb. 1938)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Ernst Fritsche (1937-2005)

Standort des Fotografen: 47.884012, 8.343906

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, ca. 1965

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Eine neue Ansichtskarte mit winterlichem Motiv muss her! Wie gut, dass es kräftig geschneit hat – und der Himmel zudem bedeckt ist. Kurzum: Es herrschen ideale Bedingungen, um die Winterlandschaft im Städtchen in einem Foto einzufangen.

Und welche Kulisse böte sich mehr an, als das Mailänder Tor mit den angrenzenden Häusern, die den Stadtring bilden? Zwischen den verschneiten Dächern kommen die Staffelgiebel hübsch zur Geltung. Und der Demetriusbrunnen belebt den Vordergrund. Der Helm der Demetrius-Statue ist auch weiß gepudert.

Die Ansichtskarte mit dem winterlichen Motiv wird am 29. Oktober 1968 versendet.

Standort des Fotografen: 47.883708, 8.343595

2 Fotos: Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor und Demetriusstraße, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Dies ist zweifelsohne das meistfotografierte Motiv im Städtchen: Fotos vom unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor und den angrenzenden Häusern der Demetriusstraße gibt es zu Dutzenden, sie sind aus jedem Jahrzehnt überliefert. Die Fotos geben vor, ein Stück mittelalterlichen Stadtkern zu zeigen, obgleich die meisten darauf zu sehenden Fotos erst nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden und damit gerade einmal drei Jahrzehnte alt sind. Aber die Wiederaufbaukommission leistete damals gute Arbeit: Die neuen Häuser und Straßenzüge fügen sich ein und wurden rasch zu einem Wahrzeichen Löffingens.

Für die beiden Fotos wählt der Fotograf einen erhöhten Standort. Das obere Bild fotografiert er aus einem Fenster vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), das untere Bild vermutlich von der »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 17) aus. Der leicht erhöhte Blick fällt deshalb auch auf den Platz selbst. Er wirkt sehr verlassen – daran können auch die Passanten nichts ändern, die ihn gerade überqueren. Die Leere rührt vor allem daher, dass der Demetrisbrunnen fehlt. 1912 erbaut, wurde er bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört. Längere Zeit klaffte ein Kraterloch auf dem Platz. Der Schaden ist mittlerweile behoben, aber der neue Brunnen wird erst 1954 errichtet.

Auf dem unteren Bild ist ein Güllewagen zu erkennen, der von Zugtieren gezogen wird. Er bewegt sich, vom oberen Rathausplatz kommend, gerade am Café Fuß (Rathausplatz 5) vorbei. Der Wagen selbst liegt im Schatten, den das Rathausgebäude wirft.

Standort des Fotogafen: 47.883656, 8.343492

Luftbild auf das Städtchen, 1972

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 23. Juli 1973 versendet. Ein kleines Mädchen namens Sabine schreibt mit ihrer krakligen Kinderschrift: »Heute war ich im Wildpark. Da war ein großer Bär.« Der 1968 eröffnete Wildpark ist auf dem Luftbild leider nicht zu sehen, aber dafür viele andere Details, die darüber hinaus dabei helfen, das Foto ziemlich genau zu datieren.

Besonders ins Auge sticht die riesige Baustelle in der Festhallenstraße. Dort wurde im Mai 1971 mit dem Bau der Sporthalle begonnen. Von 1972 bis 1974 wird gleich nebenan der Rohbau des Realschulgebäudes erstellt. Weitere Neubauten im Städtchen sind bereits errichtet oder befinden sich gerade im Bau: Neben dem Farrenstall und Bauhof werden 1971 zwei Mehrfamilienhäuser erbaut (Bei der Kirche 1 und 2), die hier bereits weitgehend fertiggestellt sind. Der Supermarkt »Gottlieb« (Demetriusstr. 18) wird ebenfalls gerade gebaut, sein Dach ist noch nicht mit Ziegeln gedeckt und ein Kran in der rückseitigen Ringstraße zeugt noch von den Bauarbeiten. In der Bahnhofstraße ist derweil das 1968 erbaute Fabrikgebäude der Firma Prause & Unger (Bahnhofstr. 13) zu erkennen, in der Maienlandstraße steht bereits das 1970 erbaute Haus Müller (Maienlandstr. 5). Mitten im Städtchen ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) noch zu sehen, die 1973 abgerissen wird. Wer gute Augen hat, kann auch die rege Bautätigkeit im Neubaugebiet Am Kurpark, in der Wartenbergstraße und in der Fürstenbergstraße genauer unter die Lupe nehmen.

Demetriusstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat geschneit! Und zwar richtig viel! Auf der Suche nach winterlichen Motiven stoppt der Fotograf am Mailänder Tor und nimmt von dort aus die weiße Pracht in der Demetriusstraße auf. »Hinterstraße« lautet die Bezeichnung im Adressbuch von 1952 noch. Früher, als sie noch schmaler war, hieß die Straße sogar treffenderweise »Hintergasse«.

Die Häuserzeile links zeigt die Häuser des Stadtrings, die nach dem Großbrand 1921 gemäß den Plänen der Wiederaufbaukommission als Gebäudeensemble erbaut wurden. Beim Haus Fürst (Demetriusstr. 10) hängt Wäsche zum Trocknen auf dem Balkon. Der Blick wandert an den Häusern von Kaufmann Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9), Schuhmacher Heinrich Thoma (Demetriusstr. 8) und Schuhmacher Gerhard Scholz (Demetriusstr. 7) vorbei zur Molkerei und zum Haus von Schmiedemeister Otto Fürst (Demetriusstr. 5). Der Blick fängt sich schließlich am Haus Götz (Demetriusstr. 4), in dem Karl Götz ein Geschäft für Radios und Elektrogeräte betreibt. Das Haus blieb beim Großbrand 1921 verschont, war aber dem Feuer 1907 zum Opfer gefallen. Davor war der Stadtring an dieser Stelle noch geschlossen.

Das Foto wird auf der rechten Seite von der Bäckerei und dem Café von Viktor Fuß (Rathausplatz 4) begrenzt. Die Rollladen sind heruntergelassen, offenbar ist es Sonntag.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.343828

Klassentreffen des Jahrgangs 1936/37 beim Demetriusbrunnen, ca. 1976

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Offenbar haben sich die ehemaligen Schüler*innen des Jahrgangs 1936/37 etwas Besonderes für ihr Klassentreffen einfallen lassen: ein Ausflug mit dem »Scherer«-Reisebus, der hinter ihnen parkt. Bevor sie auf Reisen gehen, wird noch schnell am Demetriusbrunnen ein Gruppenfoto aufgenommen. Die Schulzeit verbrachte dieser Jahrgang bereits in der Volksschule an der »Hasle«, die im Geburtsjahr 1936 eingeweiht wurde.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Bruno Schwanz (1936-2018), Ferdinand Hasenfratz (1937-2018), Gottfried Dorer, Friedegard Sibold geb. Faller, Anneliese Scholl (geb. Heizmann), Helga Fuß, Hermann Beha (1937-2021)

2.Reihe, v.l.n.r.: Emil Benz, Bernd Schmid (1937-2021), Hermann Zahn, Ernst Fritsche (1937-2005), Veronika Klose (geb. Krauß), Manuela Allinger (geb. Werne), Irmgard Zepf (geb. Guth, 1937-2021), Eugen Fehrenbach

3.Reihe, v.l.n.r.: ??? Grabert, Bruno Nägele (1937-2010), Waldemar Zepf, Karl Sibold (1937-2016), Irma Hasenfratz (geb. Zepf), Alban Keller, Inge Benitz geb. Sauter, Lotte Smith geb. Seilnacht, Berthold Fehrenbach, Alfons Schlenker (1937-1998)

Standort des Fotografen: 47.883731, 8.343759

2 Fotos: Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Was das ganze Jahr über nicht erlaubt ist, ist an Fasnacht plötzlich möglich, ohne dass es von der Gesellschaft negativ sanktioniert wird. Dass Männer »Frauenkleidung« anziehen, ein Kleid, einen Rock, eine Strumpfhose, dazu noch Schuhe mit Absatz und eine Damenperücke, ist im Alltag kaum vorstellbar. Und wenn, dann zieht es Spott (oder Schlimmeres) auf sich. Doch an Fasnacht ist es anders. Diese »Damenimitatorinnen« haben sichtlich Spaß an ihrer Verkleidung und ernten von den Passanten halb anerkennende, halb amüsierte Blicke. Zumindest an Fasnacht ist das Spiel mit den Geschlechterrollen erlaubt.

Zu sehen ist die Hexengruppe, die traditionell nur aus Männern besteht. Die Hexen haben sich als Schulklasse verkleidet, wobei der Anteil der Schülerinnen überwiegt.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Albert Jonner (1929-2014), Johann Glunk (1930-2017), Walter Müller (1923-2009)
2.Reihe, v.l.n.r.: Herbert Kienzler, Willi Ganter (1943-2013), Heinz Hauger, Oskar Baader (1922-2006), Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Klaus Wider, Karl Götz, Christian Bayer, Franz Hofmeier, Heinz Egle

Standort des Fotografen: 47.883698, 8.344197

Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein einsamer Fußgänger spaziert die Untere Hauptstraße entlang. Weil sich auf den Gehwegen die Schneeberge türmen, ist er auf die Fahrbahn ausgewichen. Ein Glück, dass die Straße Mitte der 1950er Jahre noch nicht so stark befahren ist. Die Hände in den Hosentaschen, geht er gemütlich seines Weges.

Schön zu sehen sind die Häuser auf der linken Straßenseite: die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6), den Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) mit einer »Esso«-Tankstelle davor und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), in dessen Erdgeschoss sich eine Filale der Sparkasse befindet. Im Hintergrund des Fotos öffnet sich die Straße zum unteren Rathausplatz: Der 1954 neu erbaute Demetriussbrunnen ist zu sehen – und natürlich das Mailänder Tor mit seinen Nachbarhäusern. Die meisten Dächer sind noch schneebedeckt und nur die Staffelgiebel ragen aus der weißen Pracht heraus.

Standort des Fotografen: 47.883315, 8.343867

Narrengruppe »Bäcker« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1989

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1989 gibt es drei Bäckereien im Städtchen: die Bäckerei Fuß (Rathausplatz 5) und die Bäckerei Zahn, die über zwei Filialen verfügt (Kirchstr. 13 und Untere Hauptstr. 6). Doch am »Fasnet Mändig« kommt quasi über Nacht plötzlich eine vierte Bäckerei hinzu: Die Bäcker*innen sind zu Fuß unterwegs und vertreiben ihre Backwerke mal hier und mal dort. Gerade stehen sie auf dem unteren Rathausplatz. Eine ernsthafte Konkurrenz – aber nur für einen Tag!

1.Reihe, v.l.n.r.: Katrin Egy, Kai Weißenberger, Daniel Egy, Tobias Beck, Oliver Beck
2.Reihe, v.l.n.r.: Andreas Weißenberger, Margot Egy geb. Götz, Edeltraud Beck, Christa Weißenberger geb. Kienzler

Standort des Fotografen: 47.883960, 8.343927

Zwei Narren auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Theo Herbstritt zur Verfügung.

Auf dem unteren Rathausplatz treiben zwei Hexen ihr Unwesen. Ihren Reisigbesen führen sie mit sich. Sie stehen hinter dem eingezäunten Kriegerdenkmal auf der Stadtwaage. Im Hintergrund sind das Mailänder Tor und die Nachbarhäuser in der Demetriusstraße zu erkennen. Menschen stehen auf dem unteren Rathausplatz und warten auf den Narrenumzug.

Bei den beiden Hexen handelt es sich um die Lehrer Theo Herbstritt (geb. 1931) und Karl Hauger (geb. 1937). Während Herbstritt in Bachheim unterrichtet, ist Hauger seit 1. August 1959 an der Volksschule in Löffingen tätig. Ab 1966 unterrichtet er an der Realschule und ist später ihr Konrektor.

Im Hintergrund sind außerdem zu erkennen: Links am Zaun des Kriegerdenkmals steht Cornelia Heiler (verh. Wiggert, 1952-2014). Rechts steht Helga Berger mit ihrer Tochter Evelin (geb. 1959) auf dem Arm und einem Kinderwagen.

Standort des Fotografen: 47.883784, 8.344127

Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre erfreut sich die Trachtengruppe großen Zuspruches. Aus ursprünglich vier Tanzpaaren sind mittlerweile neun geworden. Hinzu kommen die Kinder, die in der Kindertrachtengruppe organisiert sind. Die Heimatabende, die bislang in verschiedenen Gasthäusern veranstaltet wurden, werden 1964 aus Platzgründen in die Festhalle verlegt. Als Eintrittskarte wird diese Ansichtskarte gedruckt, auf der die Mitglieder der Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz posieren.

Zu sehen sind links das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße. Am Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) ist über dem Schaufenster ein Schild angebracht, auf dem »Resteverkauf E. Unger« zu lesen ist. Rechts wird das Foto vom Café Fuß (Rathausplatz 5) begrenzt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.343885