2 Fotos: Hexenwagen mit Kindern in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1967

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Mehrfach hat die »große Hexe« auf dem Hexenwagen in den vergangenen Jahrzehnten ihr Aussehen verändert. Seit der Einführung des heutigen »Häs« trägt auch die »große Hexe« einen dunkelgrünen Kittel und ein rotes Halstuch.

Auf den Fotos fährt sie gerade – bei schönstem Frühlingswetter – durch die Bahnhofstraße. Kinder sind zu ihr auf den Wagen geklettert. Zu erkennen sind u.a. Anette Bayer, Andrea Jonner, Doris Meier, ??? Müller und Susanne Obergfell.

Auf dem Traktor, der den Hexenwagen zieht, sitzen die Hexen Albert Jonner (1929-2014) und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).

Standort des Fotografen: 47.883981, 8.341979

Zwei Mädchen auf dem alten Schulhof, ca. 1954

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Es ist schon einige Jahre her, dass auf dem Platz beim Rathaus die Schulkinder in der Pause herumtobten. Denn seit 1936 dient das Rathaus nicht mehr als Schulhaus und der Platz nicht mehr als Schulhof.

Zwei jugendliche Mädchen lassen sich fotografieren, wie sie sich an einen der Bäume lehnen. Zu sehen sind Lydia Laufer (geb. 1941) und Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938), die gleich nebenan mit ihren Eltern in der »alten Sonne« wohnt. Im Hintergrund ist am Rathaus eine Holzbiege zu sehen, die Lehrer Emil Willig gehört. Am rechten Bildrand ist ein Schwarzes Brett zu erkennen, an dem Bekanntmachungen hängen.

Standort des Fotografen: 47.883524, 8.344650

Pavillon auf dem Alenberg, ca. 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Ein beliebtes Fotomotiv in den 1930er, 40er und frühen 50er Jahren ist der holzverschindelte Pavillon, der am Rande des Kurparks steht. Geht man in den Pavillon hinein, dann bietet sich einem durch die Fensteröffnungen nicht nur ein schöner Blick auf das Städtchen – sondern dem Fotografen auch ein nettes Fotomotiv, wie man aus dem Fenster guckt.

Der kleine Junge ist Willi Pütz, der zusammen mit seinen Eltern aus dem zerbombten Köln eine neue Bleibe in Löffingen gefunden hat.

Standort des Fotografen: 47.885658, 8.344690

2 Fotos: Kinderumzug in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1971

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Fasnet Zieschdig«. In der Bahnhofstraße stellen sich die kleinen Narren und Närrinnen zum Kinderumzug auf. Es sind zum überwiegenden Teil Kinder aus Seppenhofen. Gleich geht es quer durch das Städtchen in Richtung Festhalle. Wie auch in den Vorjahren stehen Cowboy- und »Indianer«-Kostüme wieder besonders hoch im Kurs.

Wer erkennt die Kinder?

Oberes Bild, v.l.n.r.: ???, ???, Helga Benz (verh. Strobel), …, Cornelia Drescher, ???, Ulrich Oschwald, ??? Benz, Johanna Siebler (verh. Löffler), Elisabeth Wider (verh. Kaufmann), Alfred Oschwald, Helmut Bausch

Unteres Bild, v.l.n.r.: Andreas Schopferer, Alfred Oschwald, Helmut Bausch, ???, ???, Charly Siebler, …, Jutta Schopferer, …

Standort des Fotografen: 47.882625, 8.342787

Gasthaus »Löwe«, ca. 1965

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Das Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11) wurde 1715 erbaut, nachdem das Vorgängergebäude »durch einen Blitzschlag verloren gegangen«, also abgebrannt war. Doch die Anfänge des Gasthauses reichen sehr viel weiter zurück, denn bereits 1653 befand sich hier ein Gasthaus »Löwe«. Damaliger »Lewenwirt« war Jakob Hug.

Seitdem sind mehr als 300 Jahre vergangen. Die heutigen Wirtsleute sind Walter Zepf (1924-2009) und Elisabeth Zepf geb. Jordan (1930-2009), »Löwen Lisbeth« genannt. Sie steht vor der Eingangstür und unterhält sich mit zwei Männern. Über ihnen sind die teilweise weit geöffneten Fenster zu sehen, eingerahmt durch hölzerne Fensterläden und mit Blumen geschmückt.

Dank der Nahaufnahme lassen sich mehrere Details erkennen, die auf anderen Fotos leicht übersehen werden. Oben links sind Fähnchen von verschiedenen Ländern zu sehen, denn der »Löwe« gibt sich weltoffen und international. Tatsächlich spricht die Wirtin Elisabeth Zepf fließend französisch. In der Mitte der Fassade ist ein Schild mit dem offiziellen Namen das Gasthauses angebracht: »Goldener Löwe Post«. Daneben wird geworben, dass das Gasthaus über »Fremdenzimmer, Saal, Garage« verfüge und »Rothaus- u. Rogg-Biere« ausschenke. Auf einem weiteren Schild ist zu lesen, dass es »Zentralheizung, fliessendes Warm- u. Kaltwasser« gebe.

Links und rechts vom Eingang sind weitere Werbeschilder angebracht, u.a. ein Emaille-Schild des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Ein Aufsteller wirbt für »Langnese Eiskrem«, wobei das – erst seit 1965 verwendete – Firmenlogo einen Hinweis gibt, wann das Foto aufgenommen wird. Der perfekte Ort, um das Eis zu schlecken, befindet sich gleich nebenan, in dem kleinen, von einem Mäuerchen eingefassten Vorgärtchen, in dem zwei Kastanienbäumen Schatten spenden.

Standort des Fotografen: 47.883917, 8.344919

Gasthaus »Löwe«, ca. 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

»Gasthaus Goldener Löwe Post« lautet der offizielle Name des »Löwen«. Betrieben wird das Gasthaus seit 1953 von dem Gastwirt Walter Zepf (1924-2009) und seine Ehefrau Elisabeth geb. Jordan (1930-2009). Zwei Autos parken vor dem Gebäude: Das Auto, das rechts vor dem Kastanienbaum, steht, ist ein »Karmann-Ghia Typ 14« und gehört der »Löwen Lisbeth«. Auf ihn sind Ski geschnallt.

Im Vordergrund ist der Rathausbrunnen zu sehen, auf dessen Brunnensäule die »Schnitterin« thront. Sie erinnert an die Zeit, als Löffingen noch einen regional bedeutsamen Kornmarkt veranstaltete und auf dem Rathausplatz das Markttreiben stattfand. Noch ist nur um den Brunnen herum ein kleines Stück gepflastert und der übrige Platz noch nicht befestigt. Eine schmucklose Straßenlaterne überragt den »Löwen« und den angrenzenden »Ochsen«. In dessen Erdgeschoss sind bereits moderne Fenster eingebaut.

Standort des Fotografen: 47.884003, 8.344678

Kutschenwagen in der Maienlandstraße, Fasnacht 1949

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Von Kühen gezogen fährt ein Kutschenwagen durch die Maienlandstraße, vorbei am Garten des Kindererholungsheimes Gugelberger (Maienlandstr. 6). Ein Kind in römischer Soldatenuniform steht salutierend am Straßenrand. Schließlich fahren gerade die altgedienten »Laternenbrüder« vorüber.

Die Männer auf der Kutsche tragen z.T. Fuhrmannskittel und Zipfelmützen und sind deshalb als »Laternenbrüder« zu erkennen. Sie haben auch die Standarte bei sich. Die anderen scheinen dunkle Anzüge und Zylinder bzw. Hüte zu tragen. Zu sehen sind u.a. Friseurmeister Julius Limb (1883-1968), evtl. »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1897-1950) und Ratschreiber Wilhelm Krauß (1871-1970).

Standort des Fotografen: 47.884978, 8.342818

Junger Mann mit Flasche in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Vermutlich an Fasnacht wird dieses Foto aufgenommen. Der junge Mann ist Franz Isele (1930-2021). Er hat sich Mitten auf die verschneite Obere Hauptstraße gestellt. Links ist der »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) und rechts das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) zu erkennen. Franz Isele hält eine überdimensionierte Flasche in den Händen und trinkt einen großen Schluck Alkohol – zumindest tut er so. Na dann: Zum Wohl!

Standort des Fotografen: 47.884377, 8.346801

Klassentreffen des Jahrgangs 1918/19 im Kurpark, ca. 1979

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist eine kleine Runde des Jahrgangs 1918/19, die sich beim Klassentreffen versammelt. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass es sich um einen ohnehin geburtenschwachen Jahrgang handelt: Die meisten Väter waren Soldaten im Ersten Weltkrieg und nicht zu Hause. Nach einem gemeinsamen Gräberbesuch auf dem Friedhof, der im Hintergrund zu sehen ist, wird im Kurpark ein Gruppenfoto aufgenommen.

1.Reihe: [Anna Bader (1919-2003)?] (in hellblauer Bluse)
2.Reihe, v.l.n.r.: Franz Keller (1918-2006), [Hans Wehrle (1919-?)], Olga Geisinger (geb. Schmutz, 1919-?), Ferdinand Egle (1919-2010), Viktor Sibold (1919-2000), Maria Winter (geb. Höcklin, 1919-2006), ? Armbruster, Adolf Rappenegger (1919-2011)

Standort des Fotografen: 47.885232, 8.346656

Klassentreffen des Jahrgangs 1913/14 im Kurpark, 1964

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Am 3. Mai 1964 versammeln sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1913/14 zu einem Klassentreffen. Vermutlich nach einem gemeinsamen Besuch der Gräber von verstorbenenen Klassenkamerad*innen wird im Kurpark ein Gruppenfoto der 50-Jährigen aufgenommen. Nicht mehr dabei ist Josef Benz (1914-1962), der 1962 verstorben ist. Aber seine Witwe Hilde Benz geb. Wiegele (1914-2006) nimmt an dem Klassentreffen teil.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.:

2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Hans Strobel (1913-1964), ???, Hilde Schulz geb. Schultheiß, Metzgermeister Willy Butsch (1913-1991), ???, Johanna Rebholz geb. Ganter (1913-2003), Mechanikermeister Karl Müller (1913-1971), Emma Binder geb. Limb (1913-2005), ???, ???, Hilde Benz geb. Wiegele (1914-2006)

Zu dem Jahrgang gehören auch u.a.: Elisabeth Kaltenbrunner geb. Schäfer (1913-1978).

Standort des Fotografen: 47.885155, 8.346449

Krankenhaus in der Seppenhofer Straße, ca. 1921-1925

Cramers Kunstanstalt K.G., Dortmund / Stadtarchiv

In den Jahren 1890/91 war das Krankenhaus in der Seppenhofer Straße erbaut worden. Es war aber damals noch bedeutend kleiner als auf dem Foto, das in den frühen 1920er Jahren aufgenommen wird. Ursprünglich enthielt es neben den Kellerräumen eine Waschküche, im Erdgeschoss die Küche mit Nebenraum, vier Zimmer, ein Baderaum und eine Toilette und im 1. Obergeschoss fünf Krankenzimmer, ein Arztzimmer und eine Toilette. Über eine Galerie war der Neubau mit dem alten Krankenhaus verbunden, das am rechten Bildrand zu sehen ist, wenngleich es von einem Baum verdeckt wird.

1921 vergrößerte die Stadt das Krankenhaus durch einen Anbau in westlicher Richtung. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen entsteht dieses Foto. Durch den Umbau wurden im Erdgeschoss vier Zimmer und ein Baderaum und im 1. Obergeschoss drei Zimmer, ein Operationssaal, ein Verbandszimmer und ein Baderaum hinzugewonnen. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut, darin befindet sich eine Kapelle und ein Mädchenzimmer. Der Eingang zum Krankenhaus wurde zur Straßenseite verlegt und mit einer Altane versehen, auf der der Schriftzug »Krankenhaus« angebracht ist.

Das Foto wird von der gegenüberliegenden Straßenseite aus aufgenommen. Der Fotograf wählt einen tiefen Kamerastandort und fotografiert mit Untersicht, sodass die Wiese im Vordergrund die Seppenhofer Straße gänzlich verdeckt. Offenbar will er den Eindruck erwecken, das Krankenhaus liege ganz im Grünen, was der Genesung der Patienten förderlich sei.

Standort des Fotografen: 47.881509, 8.345082