Fronleichnamsaltar vor dem Haus Benitz in der Alenbergstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Hof vom Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9), dem »hohen Haus«, wie es respektvoll genannt wird, ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut. Denn hier wird die Prozession der katholischen Pfarrgemeinde vorüberziehen. Der Pfarrer mit der Monstranz wird über den Blumenteppich zum Altar schreiten und die Gläubigen werden sich darum zum Gebet versammeln.

Das Altarbild zeigt den »Heiligen Joseph« mit dem Jesuskind. Das Gemälde ist älter als das Haus Benitz selbst, da das Gebäude beim Großbrand 1921 eingeäschert und im folgenden Jahr neu erbaut wurde. In seinem Augenzeugenbericht schildert Karl Bader 1962, dass die Witwe Anna Benitz (geb. Glunk, 1870-1959) aus dem brennenden Haus das Altarbild gerettet habe: »Unter den wenigen Habseligkeiten, die sie retten konnte, befindet sich (und das spricht sehr für den religiösen und auch sozialen Sinn dieser Familie) das schöne Altarbild von der Fronleichnamsprozession.«

Dass sie dem Gemälde eine solch große Bedeutung zugemessen hat, mag auch damit zusammenhängen, dass der »Heilige Joseph« der Namenspatron ihres verstorbenen Ehemannes Joseph Benitz (1859-1919) war. Auf dem Gemälde steht geschrieben: »Heiliger Joseph unser Schutzpatron«

Standort des Fotografen: 47.885265, 8.344225

Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Mitte der 1960er Jahre erfreut sich die Trachtengruppe großen Zuspruches. Aus ursprünglich vier Tanzpaaren sind mittlerweile neun geworden. Hinzu kommen die Kinder, die in der Kindertrachtengruppe organisiert sind. Die Heimatabende, die bislang in verschiedenen Gasthäusern veranstaltet wurden, werden 1964 aus Platzgründen in die Festhalle verlegt. Als Eintrittskarte wird diese Ansichtskarte gedruckt, auf der die Mitglieder der Trachtengruppe auf dem unteren Rathausplatz posieren.

Zu sehen sind links das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser der Demetriusstraße. Am Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) ist über dem Schaufenster ein Schild angebracht, auf dem »Resteverkauf E. Unger« zu lesen ist. Rechts wird das Foto vom Café Fuß (Rathausplatz 5) begrenzt.

Standort des Fotografen: 47.883821, 8.343885

Rückseite vom Haus Limb mit viel Schnee, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Winteridylle bietet sich den beiden Frauen in der Demetriusstraße hinter dem Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) dar. Sie stehen inmitten der Schneeberge und schauen zu den schneebehangenen Ästen und Zweigen des Baumes empor. Es handelt sich vermutlich um Limbs Tochter Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011) und ihre Freundin Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011).

An der Hintertür zum Haus von Friseurmeister Julius Limb hängen verschiedene Werbeschilder, die für Seifenpulver der Firma Dr. Thompson und für Emailleschilder werben.

Standort des Fotografen: 47.883508, 8.343510

Klasse 8a der Realschule, 1983

Sammlung Familie Waßmer

Alle Jahre wieder dasselbe Spiel – so auch im Schuljahr 1982/83: Alle Schulklassen treten im Schulhof zum Klassenfoto an. Denn der Schulfotograf ist im Haus und lichtet nacheinander alle Klassen ab. Hier hat sich die Klasse 8a eingefunden. In drei Reihen verteilen sich die Schüler*innen, auf dem Boden sitzend, stehend und auf eine Bank kletternd, um die andere Reihe zu überragen. Nur der Klassenlehrer Werner Waßmer fehlt auf dem Bild.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Fred Sättele, 2 Erwin Grosser, 3 Heiko Frey, 4 Marion Meier, 5 Bettina Werne, 6 Roswitha Holst (verh. Speth), 7 Melanie Rieple (Dittishausen), 8 Gabriele Rieple, 9 Wolfgang Frei, 10 Edith Köpfler (Unadingen)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Andreas Stegerer, 2 Ulrike (?) Koßbiel, 3 Elke Trefzer, 4 Alexander Naber, 5 Brunhilde Knebel, 6 Herwig Nägele, 7 Rita Maier, 8 Bernhard Zolg, 9 Martina Bisch (verh. Köpfler), 10 Manuela Kaiser
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Axel Hasenfratz, 2 Heike Sättele, 3 Sabine Rieple, 4 Günter Müller, 5 Gerald Eckert, 6 Michaela Gottwaldt, 7 Anke Authenried, 8 Regina Engesser, 9 Elke Döschle

Die Bäume im Hintergrund lassen das erste zarte Grün erkennen. Es wird Frühling!

Standort des Fotografen: 47.884084, 8.347516

Haus Selb und Haus Sibold in der Öle, ca. 1950

Sammlung Familie Waßmer

Fernab vom Städtchen, an der Mauchach gelegen, neben der Straße nach Dittishausen, stehen einsam zwei Häuser. »Öle« heißt das Gewann, bezeichnet nach einer Ölmühle, die erstmalig im 13. Jahrhundert erwähnt wurde und ab 1688 kontinuierlich nachweisbar ist. Aus den Samen des Mohnes und einer Rapsart wurde Speiseöl geschlagen. Später wurde das Anwesen aufgegeben. Doch 1815 kehrte wieder Leben in die »Öle« ein.

Damals wurde das rechte Haus (Öle 1) von dem Öler und Müller Alois Faller erbaut. Über 100 Jahre später gehört es dem Landwirt Josef Sibold (1901-1995) und dessen Ehefrau Maria Sibold geb. Dreher (1910-1992). Die Kinder des Ehepaares haben wohl den längsten Schulweg, denn sie müssen jeden Tag zu Fuß zur Volksschule nach Löffingen laufen.

Das linke Haus (Öle 2) ist ein paar Jahre jünger, es wurde 1823/24 erbaut und gehört dem Landwirt Julius Selb (1880-1962) und dessen Ehefrau Maria Selb geb. Eckert (1884-1968).

Im Vordergrund ist die Straße nach Dittishausen zu sehen. Unter einer kleinen Brücke fließt die Mauchach hindurch.

Standort des Fotografen: 47.896448, 8.350200

Mann auf dem Friedhof, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Bäume im Hintergrund sind kahl. Vielleicht naht Allerheiligen heran. Auf dem Friedhof ist ein Mann damit beschäftigt, Laub zusammen zu rechen und Ordnung zu schaffen. Vor welchem Grab er gerade steht, erschließt sich auf den ersten Blick nicht: Die weiße Platte auf dem Grabstein, auf dem die Inschrift angebracht ist, ist leider überstrahlt und daher mit bloßen Augen nicht zu entziffern.

Manipuliert man das Foto aber stark mit einem Bildbearbeitungsprogramm, dann lässt sich doch etwas entziffern: »Hochwürdiger Herr Pfarrer und Dekan« steht da geschrieben – und darunter der Name: Karl Welte. Er war nicht Pfarrer in Löffingen, aber ein Sohn der Stadt: Geboren wurde er hier am 28. Oktober 1846. Am 24. Juli 1870 wurde er zum Priester geweiht und war anschließend Vikar in Donaueschingen, Appenweier, Kleinlausenburg, Oberkirch und Kirchhofen. Im Jahr 1880 wurde er zunächst Pfarrverweser und dann Pfarrer in Kappel bei Lenzkirch. Seit 1. Mai 1898 war er Pfarrer in Sumpfohren, von 1891 bis 1898 zudem Dekan des Kapitels Stühlingen und von 1905 bis 1907 des Kapitels Villingen. Er starb am 21. September 1909 in Sumpfohren im Alter von 63 Jahren. Zwei Tage später wurde er auf dem Friedhof seiner Heimatstadt beerdigt.

Am linken Bildrand ist die Friedhofskapelle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885533, 8.347327

Hochzeitsgesellschaft Benitz / Glunk, 5. November 1895

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.

Das Brautpaar posiert mit der Hochzeitsgesellschaft für ein Gruppenfoto. Aufgenommen wird das Bild nicht in Löffingen, dem Geburtort des Bräutigams, sondern in Bonndorf, dem Geburtsort der Braut: Der Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919) und Anna Glunk (1870-1959) geben sich dort am 5. November 1895 das Ja-Wort. Sie stehen in der Mitte und werden von ihren Familienangehörigen eingerahmt. Die Eltern des Bräutigams sind nicht mit auf dem Foto, denn sie starben beide 1890.

Joseph Benitz ist der Sohn von Uhrenhändler Josef Benitz (1827-1890) und dessen Ehefrau Barbara Benitz geb. Käfer (1827-1890). Sein Vater betrieb ein Uhrengeschäft in England und war viel auf Reisen. Joseph Benitz, dessen Elternhaus in der Rötengasse stand, besuchte die Volksschule und ging dann auf die Bürgerschule in Freiburg, um eine höhere Schulbildung zu erhalten. Danach absolvierte er eine Lehre im Handelshaus Faller & Co in Stockach und trat danach als Buchhalter und Reisender in die Weinhandlung Josef Hogg in Löffingen ein. Der damalige Besitzer ist der Weinhändler Josef Eggert (1831-1901), der kinderlos ist. 1895 übernimmt Joseph Benitz zusammen mit Josef Paul Thoma die Firma Hogg. 1919 stirbt er im Alter von nur 60 Jahren nach einer Magenoperation. Er hinterlässt seine Frau und fünf Kinder.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Anna Selb (verh. Bader, 1876-1918) 
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Anna Benitz geb. Glunk, Joseph Benitz, ???, Josephine Meßmer geb. Benitz (1867-1932), ???, ???, ???
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Weinhändler Josef Eggert, ???, ???, Gastwirt Ernst Meßmer (1869-1943)

Standort des Fotografen: Bonndorf

Blick von der »Hasle« auf das Städtchen, ca. 1955

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Nicht zu unrecht trägt das Café »Schönblick« (Stadionstr. 6) seinen Namen. Von hier oben hat man tatsächlich einen schönen Blick auf das Städtchen. Am linken Bildrand ist die Festhalle zu erkennen. Der Blick wandert über die Gärten hinüber zur Bittengasse, in der der neue Farrenstall steht, aber noch nicht der Bauhof, der erst kurz später erbaut wird. Daneben das kleine weiße Häuschen ist das 1968 abgerissene Schlachthaus, das am Bittenbach steht.

Schön zu erkennen ist die Rückseite der Häuser in der Kirchstraße, die den mittelalterlichen Stadtring bilden. Aus der Dächerlandschaft ragt die katholische Pfarrkirche St. Michael empor. Hinter dem Städtchen ist das Sägewerk Benz zu erkennen: Vor allem der rauchende Benz-Kamin sticht gleich ins Auge. Aber auch der Späneturm, an der Rötenbacher Straße gelegen, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883469, 8.349080

Seppenhofer Straße mit viel Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch führt die Seppenhofer Straße geradewegs über die Bahnlinie und mündet auf der anderen Seite in die Bonndorfer Straße. Genau hier hat der Fotograf Position bezogen, um dieses winterliche Foto aufzunehmen. Zu sehen sind die Bahngleise und die letzten Häuser der Seppenhofer Straße und damit des Städtchens.

Die drei Häuser auf dem Foto wurden alle in der ersten Jahrhunderthälfte am Ortsausgang erbaut. Links steht das 1907 errichtete Haus von Glasermeister Anselm Egle (Seppenhofer Str. 15). In der Mitte ist das Haus von Landwirt Johann Brunner (Seppenhofer Str. 17) zu erkennen. Brunner hatte vor dem Großbrand 1921 ein landwirtschaftliches Anwesen am Rathausplatz besessen und sich gegen einen Wiederaufbau auf dem Brandplatz und stattdessen für einen Neubau in der Seppenhofer Straße entschieden. Rechts steht das Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19), das ebenfalls nach dem Großbrand 1921 erbaut wird. Es wird 1975 bei einem Feuer zerstört.

Standort des Fotografen: 47.880360, 8.345728

2 Fotos: Lagerschuppen in der Bahnhofstraße, 2009

Sammlung Familie Waßmer

Die Tage des hölzernen Lagerschuppens in der Bahnhofstraße sind gezählt. Jahrzehntelang diente er als Kohlenlager für den Brennstoffhandel von Theo Walz (1927-2015). Jetzt wird er abgerissen. Der Blick fällt von der Güterstraße über die Bahnlinie hinweg zur Bahnhofstraße und dem Kohlenlagerschuppen. Es ist ein sonniger Herbsttag.

Standort des Fotografen: 47.884668, 8.340797

Haus Kuster in der Maienlandstraße mit Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Winteridylle bietet sich dar: Das Haus von Landwirt Karl Kuster und seiner Ehefrau Lina Kuster geb. Heizmann (Maienlandstr. 7) ist tief eingeschneit. Auf dem Dach liegt die weiße Pracht, aber auch die Obstbäume im Garten sind bedeckt. Pittoresk wirkt der Holzzaun im Vordergrund, der die weiße Fläche belebt und das Foto nach unten einrahmt.

Im Hintergrund links ist das Dienstwohnungsgebäude der Deutschen Bahn (Bahnhofstr. 4) mit seiner Backsteinfassade zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.885006, 8.342809

Festhalle und Volksschule, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf der Suche nach winterlichen Postkartenmotiven bezieht der Fotograf auch Position in der Seppenhofer Straße beim Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7). Sein Blick fällt in Richtung »Hasle«: Schön zu sehen sind die Festhalle, der Mitteltrakt mit dem Heimatmuseum und die Volksschule. Alles ist weiß verschneit. Durch den Holzzaun im Vordergrund wirkt das Foto aber nicht leer. Schneeverwehungen sind an den Holzlatten links zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.881864, 8.344891