Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1935-1939

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Ralf Gauger und Rudi Jordan zur Verfügung.

»Gasthaus u. Pension z. Linde Löffingen, Schwarzwald« steht in Sütterlinschrift auf dem unteren Rand der Ansichtskarte. Statt einer Linde steht eine hohe Pappel neben dem Gasthaus, dessen Dach sie weit überragt. Die »Linde« gehört zu den alten renommierten Gastwirtschaften Löffingens.

1823 wurde sie von dem Bäcker und Gastwirt Thadä Meßmer (1786-1863) erbaut.  Durch die Großherzoglich-badische Regierung erhielt er die Genehmigung, kalte und warme Speisen zu verabreichen, Bier, Wein und Spirituosen auszuschenken und Gäste zu beherbergen. Als das Foto entsteht, wird das Gasthaus bereits in vierter Generation betrieben, denn Thadä Meßmer übergab es 1855 seinem Sohn Karl Meßmer (1832-1916) und dieser 1895 an seinen Sohn Ernst Meßmer sr. (1869-1943) und dieser 1927 an seinen Sohn Ernst Meßmer jr. (1897-1950).

Standort des Fotografen: 47.884424, 8.347110

Kinder auf dem ehemaligen Schulhof beim Rathaus, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Kinder spielen mit ihrem Hund auf dem ehemaligen Schulhof, auf dem die Bäume als Schattenspender in  schnurgeraden Reihen stehen. Viele Jahrzehnte lang wurde der kleine Platz als Schulhof genutzt, als das Rathaus zugleich als Schulhaus diente. 

Die Baulücke entstand nach dem Brand 1834, bei dem mehrere Häuser am Rathausplatz eingeäschert wurden. 1973 wird die angrenzende »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), deren Seitengiebel am rechten Bildrand zu sehen ist, abgerissen. Der Platz wird mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut und der ehemalige Schulhof verschwindet.

Standort des Fotografen: 47.883622, 8.344443

Umzug in der Festhallenstraße beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Der Festumzug mit einem Pferdewagen bewegt sich durch die Festhallenstraße in Richtung Festhalle. Der Obstgarten links gehört zum Gasthaus »Linde«, darauf wird später die Realschule erbaut. Im Hintergrund ist das holzverschindelte Haus der Witwe Anna Heizmann (Festhallenstr. 1) und das Haus von Landwirt Heinrich Selb (Obere Hauptstr. 12) zu sehen. Zwischen den beiden Häusern ragt der Feuerwehrturm in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.348032

Hochwasser in der Rötengasse, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.

An der Einmündung der Rötengasse in die Maienlandstraße hat sich ein großer See gebildet. Bei einem kräftigen Gewitterschauer wurden Heu und Stroh von den Feldern geschwemmt, die Abläufe und Kanäle verstopften. Der Stadtbach trat über die Ufer und suchte sich oberirdisch seinen Weg durch das Städtchen. Das Wasser in den Straßen erreicht eine Höhe von bis zu einem halben Meter.

Der Fotograf steht auf einem erhöhten Standort im oberen Teil der Rötengasse, um trockene Füße zu behalten. Sein Blick fällt auf die Wassermassen und die Häuser von Paula Veith geb. Schweizer (Rötengasse 2), von Albert und Mathilde Schwörer (Rötengasse 4), das gerade eingerüstet ist, und von Familie Egle (Rötengasse 6).

Standort des Fotografen: 47.885261, 8.342838

Schauturnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Franz und Elisabeth Isele zur Verfügung.

Auf dem Turnplatz beim Friedhof zeigen 13 Turner ihr Können im Boden- und Geräteturnen. Sie haben sich in einer symmetrischen Anordnung in Position gebracht und blicken zum Fotografen. Die Turner gehören dem 1905 gegründeten Turnerbund Löffingen an. Wer weiß, wie sie heißen?

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.: Jakob Schreiber, Anselm Zepf, Karl Beha
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.:

Der Hausgiebel, der zwischen den Bäumen zu erkennen ist, gehört zum Feuerwehrhaus (Florianweg 1).

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Turnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925-1930

Sammlung Familie Waßmer

Hinter dem Friedhof, wo der Florianweg in die Alemannenstraße mündet, befindet sich der Turnplatz des 1905 gegründeten Turnerbundes. Der Platz ist von Bäumen beschattet. Seit 1906 wird hier regelmäßig öffentlich Sport getrieben. Drei Dutzend Turner, alle in weiße Turnkleidung und schwarze Kniestrümpfe gekleidet, machen gerade Dehnungsübungen. Im Hintergrund stehen ein paar Zuschauer als Zaungäste.

Am linken Bildrand ist die Werkstatt von Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) zu sehen. Auf der Ausstellungsfläche dvor präsentiert er von ihm geschaffene Grabsteine.

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße, ca. 1950

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Aus dem Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und in die Untere Hauptstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Haus Siefert (Rathausplatz 6), in dem sich eine »Gottlieb«-Filiale befindet. Links und rechts vom Ladeneingang werden Waren dargeboten. Vor dem Laden stehen ein paar Leute, die einkaufen gehen und ein Schwätzchen halten. Mitten auf der Kreuzung steht ein Junge mit seinem Fahrrad, was die Straßenszene zusätzlich belebt.  In den Himmel ragt die Tanne vor dem Haus Siefert, aber auch der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.  Da der Demetriusbrunnen auf dem Foto fehlt, muss das Foto in der Nachkriegszeit entstanden sein, bevor 1954 der neue Brunnen errichtet wurde.

Standort des Fotografen: 47.883990, 8.343660

Blick vom Schneekreuz auf das Städtchen, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helmut Egy zur Verfügung.

Ein außergewöhnlicher Blick zeigt dieses Foto, das vom Kirchturm der Wallfahrtskirche zum Witterschnee aufgenommen wurde. Aus luftiger Höher schweift der Blick über die hölzerne Wallfahrtskapelle hinweg, vorbei am Gasthaus »Engel« (Beim Schneekreuz 1) und den Verkaufsbuden, die an der Maienlandstraße stehen. In ihnen werden Andenken und religiöse Artikel an Wallfahrer verkauft. Über Wiesen hinweg wandert der Blick, immer dem Verlauf des Stadtbaches und der Bahnlinie folgend in Richtung Städtchen. Die ersten Häuser im Maienland grüßen aus der Ferne. Der hintere Teil des Alenbergs ist noch unbebaut.  Zu erkennen sind außerdem der aufragende Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael und die beiden Schornsteine des Sägewerk Benz. Auch die Oberwiesenwegbrücke, die über die Bahnlinie führt, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336055

Jugendliche am Fritschi-Brunnen beim Gasthaus »Ganterbräu«, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Beatrix Russo zur Verfügung.

Idyllisch wirkt die Szene, die hinter dem Gasthaus »Ganterbräu« aufgenommen wird. Am »Fritschi-Brunnen« haben sich elf junge Leute versammelt, die den Brunnen so richtig in Beschlag nehmen. Alle wollen mit auf’s Bild, die Vorderen sitzen auf dem Brunnenrand, die Hinteren turnen darauf herum. Ein Baum, der beim Brunnen wächst, spendet Schatten. Im Hintergrund ist das »Eichhäusle« (Obere Hauptstr. 1) zu sehen, das dem Küfermeister Karl Jordan gehört. Entlang der Oberen Hauptstraße sind »Maien« ins Straßenpflaster gesteckt. Daher ist das Foto vermutlich an Fronleichnam entstanden.

Wer weiß, wer die Menschen auf dem Gruppenfoto sind?

1.Reihe, v.l.n.r.: Luise Winkler geb. Vogelbacher (geb. 1930), Marlies ? geb. Fritsche (geb. 1930), Maria Kaufmann geb. Vogelbacher (geb. 1931), ???, Marie Luise Schmid (verh. Wider), Brunhilde Heiler geb. Hofmeier (1931-2004)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Franz Isele, Egon Bader

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.345697

Hexenbrunnen in der Kirchstraße, ca. 1988

Werner-Verlag, Überlingen
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Die Kirchstraße hat sich herausgeputzt. Im Zuge der Stadtsanierung wurde sie neu gestaltet, ein Teil der Fahrbahn wurde wieder mit Kopfsteinpflaster versehen, andere Abschnitte wurden frisch geteert. Auch neue, aber historisch anmutende Straßenlaternen wurden aufgestellt, um ein bisschen Altstadt-Flair in die frührere Hafnergasse zu zaubern. Die Häuser mit den Staffelgiebeln und die Hexe auf dem 1975 errrichteten Hexenbrunnen tun ihr übriges, dass das Bild ein echtes Postkartenmotiv wird.

Das Haus von Adolf Sibold (Kirchstr. 19) wurde nach dem Brand 1982 neu errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale des Drogeriemarkts »Schlecker«. Im Haus Stephani (Kirchstr. 21) hat ein italienisches Eiscafé eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel könnte man glatt denken, man sei auf einer italienischen Piazza.

Standort des Fotografen: 47.882974, 8.344186

2 Fotos: Umzug beim Sängerfest auf dem oberen Rathausplatz, 1927

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle, Beate und Franz Hofmeier, Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Von einem Fenster im Rathaus wird dieses Foto aufgenommen. Von hier oben bietet sich der beste Blick auf den Rathausplatz und den Festumzug anlässlich des Schwarzwaldgau-Sängerbundesfest. Etwa 4.000 bis 5.000 Teilnehmer reihen sich in den Zug ein. Eine Gruppe Radfahrer, die dem Radfahrerverein angehören, eröffnen den Zug. Es folgen der Turnerbund und der Fußballclub. Die Turner tragen ihre weiße Sportkleidung. Schaulustige stehen links und rechts der Wegstrecke. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »Ochsen« zu sehen. Vor dem Wirtshaus sind Bierbänke aufgebaut, um die angereisten Gäste bewirten zu können.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vorabend mit einem Festbankett, zu dem sich rund 2.000 Teilnehmer einfanden. Am Vormittag folgte dann ein Preiswettsingen und anschließendes Konzert. Zum Abschluss des Festes findet nun ein Festumzug durch das geschmückte Städtchen statt.

Standort des Fotografen: 47.883926, 8.344591

Bombenschaden an der Pfarrkirche St. Michael, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Beate und Franz Hofmeier zur Verfügung.

Am 22. Februar 1945 werfen alliierte Flugzeuge über einhundert Bomben über dem Städtchen ab. Im Visier der Bomber ist das Bahngelände mit dem angrenzenden Sägewerk Josef Benz AG. Durch die entstehende Druckwelle werden weitere Häuser beschädigt und zahlreiche Dächer abgedeckt. Auch die Pfarrkirche St. Michael wird in Mitleidenschaft gezogen: Das Dach wird teilweise abgedeckt und Fensterscheiben gehen zu Bruch.

Das Foto wird von der Bittengasse aufgenommen. Der Farrenstall geht beim Fliegerangriff am 23. Februar 1945 in Flammen auf.

Standort des Fotografen: 47.882891, 8.344889