3 Fotos: »Ösch-Fuzzys« im Schreibwarengeschäft Willmann, Fasnacht 1987

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Die »Ösch Fuzzys« haben wohl einen »Fuzzy« verloren! Denn eigentlich handelt es sich ja um ein Quartett, doch auf dem Foto ist nur das Trio mit Michael (Micky) Kasprowicz, Konrad Schwörer und Dieter Vierlinger zu sehen. Wo steckt aber Franz Hofmeier? Arbeitet er noch im Friseursalon? Oder treibt er sein Unwesen mit den Hexen?

Doch auch wenn sie nicht komplett sind, ziehen die »Ösch Fuzzys« durch das Städtchen, singend und musizierend, als fester Bestandteil der Straßenfasnacht. Gerade geben sie im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8) ihr Stelldichein. Zusammen mit der Inhaberin R. Stuber posieren sie für ein Gruppenfoto.

Im Hintergrund ist das Zeitschriftenregal zu sehen. Doch das Geschäft vertreibt neben den Zeitschriften und Zeitungen auch Bücher und Wanderkarten, es verkauft kleine Andenken, Schreibwarenartikel und bietet einen Foto-Service an.

Standort des Fotografen: 47.883596, 8.344189

Blick zum Mailänder Tor, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Maier zur Verfügung.

Mit »Strassenpartie« ist diese Ansichtskarte betitelt, die 1943 postalisch versandt wird. Die Ansicht, die darauf abgebildet ist, ist freilich schon ein paar Jahre älter und stammt aus den späten 1920er Jahren.

Der Blick fällt von der Unteren Hauptstraße in Richtung Rathausplatz, vorbei am Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) mit seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild auf der linken und vorbei am Haus des Kaufmanns Paul Guth (Rathausplatz 6) auf der rechten Straßenseite. Dahinter öffnet sich die Straße zum Platz und der Blick fällt auf das Mailänder Tor und seine Nachbarhäuser. Der gesamte Straßenzug der Demetriusstraße wurde nur wenige Jahre zuvor, nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebaut. Charakteristisch für die Neubauten sind die Staffelgiebel. Im Türmchen des Mailänder Tores fehlt noch das Glöckchen und über dem Torbogen klafft noch eine weitere Lücke: Die Madonna mit dem Jesuskind wird zusammen mit den Gedenktafeln zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Jahr 1930 angebracht. Damit ist die Datierung des Fotos ziemlich klar.

Standort des Fotografen: 47.883455, 8.343800

»Motel Hochschwarzwald« an der B31, ca. 1975

Schwarzwald Verlag GmbH, Offenburg
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Maier zur Verfügung.

Der anwachsende Verkehr der Bundesstraße 31 quält sich nicht mehr durch das Städtchen, sondern führt seit 1961 über die Umgehungsstraße am Städtchen vorbei. Der aus Rötenbach stammende Industriekaufmann Willi Scherer (1939-2001), genannt »Mecki«, pachtet 1962 eine Tankstelle an der neuen Trasse der B31. Zusammen mit seiner Ehefrau Edeltraud geb. Trattner baut er 1963 neben der Tankstelle das »Motel Hochschwarzwald« (Fürstenbergstr. 27). Auf der Rückseite der Postkarte werben die Scherers mit »Empfehlenswerter Küche, Zimmer mit Dusche, großer Parkplatz und Garagen«. Das gute Essen und die Freundlichkeit im Motel sind bald überall bekannt und so ist das Haus mit seinen 24 Betten stets sehr gut belegt, sowohl im Sommer als auch im Winter.

Im Hintergrund wird in der Fürstenbergstraße bereits kräftig gebaut. Der Rohbau vom Haus Sartirana (Fürstenbergstr. 16) wird gerade erstellt.

Standort des Fotografen: 47.888105, 8.348767

Blick vom Reichberg zum Städtchen, ca. 1965-1967

Sammlung Familie Waßmer

Immer wieder wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts vom Reichberg aus das Städtchen fotografiert. Denn der erhöhte Standort bietet einen guten Blick. Fiel er früher ungehindert über Wiesen, Felder und die Bahnlinie hinweg in Richtung der katholischen Pfarrkirche St. Michael und der Häuser in der Seppenhofer Straße, so verändert sich der Blick vor allem in den 1960er Jahren rapide.

Zusätzlich zu den Häusern in der Bonndorfer Straße, die bereits einige Jahre zuvor gebaut wurden, wird nun das Gewann »Im kleinen Brühl« als Neubaugebiet erschlossen. Mehrfamilienhäuser werden gebaut, neue Straßen wie die Gartenstraße und die Scheffelstraße angelegt. Nur wenige Jahre später wird sich dem Fotografen wieder ein ganz neuer Blick bieten.

Standort des Fotografen: 47.879007, 8.342917

Laternenbrüder auf dem Weg zur Festhalle, Fasnacht 1967

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Blauer Fuhrmannskittel, schwarzer Rundhut und Laterne in der Hand, das sind die Erkennungszeichen der Laternenbrüder. Hier sind sie bei strahlendem Sonnenschein auf dem Weg in Richtung Festhalle. Narrenvater ist Friedrich Knödler (1920-1988), der aber nicht auf dem Foto zu sehen ist.

Zu erkennen sind in der 1. Reihe v.l.n.r. Ernst Krauß, Arno Adrion und Hans Schwarz. Dahinter geht in der 2. Reihe Josef Benitz jun.

Standort des Fotografen: 47.883638, 8.348122

Umzug vor dem Mailänder Tor, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Dicht gesäumt von Närrinnen und Narren ist die Umzugsstrecke durch das Städtchen am »Fasnet Mändig«. Im Vordergrund marschiert in einer Soldatenuniform Maria Göpper. Dahinter folgt mit lautem »Tschingderassabum« die Stadtmusik. Rechts steht der Narrenbaum, der am »Schmutzigen Dunschdig« von den 20-Jähringen aufgestellt wurde.

Im Hintergrund sind die Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15), die Häuser Egle (Demetriusstr. 14) und Müller (Demetriusstr. 13) sowie das Mailänder Tor zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883931, 8.344040

Umzugswagen vor dem Bahnhof, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Der 24. Februar 1936 ist ein Montag, aber nicht irgendeiner, sondern der »Fasnet Mändig«! Durch die Bahnhofstraße zieht sich der Narrenumzug. Am Bahnhofsgebäude fährt gerade ein Pferdewagen vorüber, der mit Nadelbäumen und Tannenreisig geschmückt ist. Ein Schild informiert, dass hier ein »Märchen« dargestellt wird. Und angesichts der kostümierten Narren mit Zipfelmützen und Rauschebärte, die auf dem Wagen sitzen, kann wohl kein Zweifel bestehen, dass es sich um die »sieben Zwerge« handelt. Und das »Schneewittchen« in einem strahlend weißen Kleid thront hinter ihnen.

Der Bahnhof, 1901 erbaut, wird 1945 bei einem Bombenangriff komplett zerstört. 1953/54 erfolgt der Neubau.

Standort des Fotografen: 47.883447, 8.342404

Straßenschmuck zum 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr, Juni 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Die Freiwillige Feuerwehr Löffingen feiert im Juni 1963 mit einem dreitägigen Fest ihr 100-jähriges Jubiläum. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten findet am Sonntag, den 16. Juni 1963 statt.

Nach einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche mit Fahnenweihe wird am Demetriusbrunnen der Toten gedacht. Danach findet eine zweiter Festgottesdienst in der evangelischen Kirche statt. Am Nachmittag zieht dann ein großer Festumzug durch das Städtchen »mit historischen Gruppen und Wagen aus der 1000-jährigen Geschichte unserer Stadt«. Der Tag klingt mit einem »Bunten Abend« in der Festhalle aus.

Natürlich hat sich das Städtchen für die Feierlichkeiten herausgeputzt. In der Unteren Hauptstraße und am Rathausplatz sind die Häuser mit Fahnen beflaggt. Am Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) weht die badische Fahne und die Löffinger Fahne in den Farben blau-weiß. Im Erdgeschoss ist die Filiale der Bezirksparkasse Neustadt zu sehen. Auch das Mailänder Tor und die Häuser der Demetriusstraße sind beflaggt.

Standort des Fotografen: 47.883467, 8.343807

Narrenumzug in der Vorstadtstraße, Fasnacht 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

An Fasnacht zieht der Narrenumzug durch die Vorstadtstraße. Im Anmarsch ist gerade die Stadtmusik, die weiße Zipfelmützen trägt. Eine Schar Kinder läuft neben ihr her. Die Straße ist noch nicht geteert, nur beim Laufbrunnen ist der Platz gepflastert.

Die Häuser im Hintergrund gehören dem Zimmermann Leopold Roth und seiner Ehefrau Apollina geb. Bieler (Vorstadtstr. 4) sowie dem Postschaffner Karl Beha und seiner Ehefrau Luise geb. Bader (Vorstadtstr. 5). Auf das Foto wurde auf die Fassade vom Haus Roth das Aufnahmedatum gestempelt: »24. Febr. 1936«.

Standort des Fotografen: 47.884791, 8.344966

9. Klasse der Hauptschule, 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Schülerinnen und Schüler auf dem Foto haben gut lachen. Die 9. Klässler*innen des Jahrgangs 1960 haben die Abschlussprüfungen bestanden und werden aus der Hauptschule entlassen. Zu einem letzten gemeinsamen Gruppenfoto versammeln sie sich vor dem Brunnen in der Festhallenstraße. Aber man kann ja alle paar Jahre Klassentreffen veranstalten, um sich wiederzusehen!

Zu sehen sind u.a. in alphabetischer Reihenfolge: ??? Albiez, Andrea Bürklin, Christian Drescher, Cornelia Drescher, Karl-Heinz Duttlinger, Harald Glass, Reinhold Heizmann, Michael Jonner, Ingrid Kirner, Lothar Knöpfle, Margarete Kopp, August Kuster, Marina Letz, Alexandra Ludwig, Bernhard Mayer, ??? Schneider, Edwin Scholl, Karl-Heinz Selb, Doris Sevecke, Elke Vogelbacher, Pia Walz, Silvia Wangler und Elisabeth Wider.

Standort des Fotografen: 47.883096, 8.347603

Erster-Mai-Streich am Rathaus, 1. Mai 2004

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gerhard Pfeifer zur Verfügung.

Vorhang auf! Das Rathaus hat sich über Nacht in ein Theater verwandelt. Am Eingang der Stadtverwaltung, durch den Bürgermeister Dr. Frank Schmitt (1963-2005) und die Gemeinderäte hindurchgehen, ist ein Vorhang angebracht. Daneben ist mit großen Buchstaben angeschlagen, was im »Statt-dheater« dargeboten wird. »Gespielt wir ein Drama in X Akten«. Die Vorstellung findet statt am Dienstag, 4. Mai oder jeden Donnerstag, wenn der Gemeinderat traditionell tagt. Zu den Mitwirkenden zählen allen voran Bürgermeister Dr. Schmitt als »Souffleur« und Alt-Bürgermeister Dr. Dieter Mellert (1942-2019) in der »Regie«.

Der 1. Mai-Streich spielt auf die Querelen zwischen Bürgermeister Schmitt und dem Gemeinderat an. Alt-Bürgermeister Dr. Mellert, der bei der Wahl 1999 nach 24 Amtsjahren gegen seinen Herausforderer verlor, kandidierte nach seiner Niederlage für den Gemeinderat und gehört ihm drei Legislaturperioden bis 2014 an. Nach Meinung des Witzbolds, der den Mai-Streich verübte, gibt er wohl immer noch den Ton in der Gemeindepolitik an, während der eigentliche Bürgermeister nur als »Souffleur« fungiert.

Der gebürtig aus Schwenningen stammende Dr. Frank Schmitt wird 1999 zum Bürgermeister gewählt. Anlässlich seiner ersten Halbzeit als Bürgermeister 2003 stellt die »Badische Zeitung« in einem Interview fest: »Zumindest Teile des Gemeinderats beäugen sehr argwöhnisch den neuen Bürgermeister, zu Beginn Ihrer Amtszeit kam es immer wieder zu heftigen Disputen in öffentlichen Sitzungen, in nichtöffentlichen soll es manchmal noch heftiger zur Sache gegangen sein.« Bürgermeister Schmitt stirbt 2005 nach schwerer Krankheit.

Standort des Fotografen: 47.883744, 8.344350

Luftschiff über der Witterschneekirche, 1964

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Hoch oben am Himmel gleitet ein Luftschiff dahin. In den 1960er Jahren dienen Luftschiffe als Werbeträger oder sie werden zur Aufnahme von Luftbildern benutzt. Gut möglich also, dass hier gerade nicht nur von unten nach oben fotografiert wird, sondern auch von oben nach unten.

Richtet man den Blick nicht nur empor in den Himmel, sondern lässt ihn auch vom »Ochsenberg« über die goldenen Getreidefelder schweifen, dann entdeckt man in der Ferne auch das Witterschnee mit der Kirche und der hölzernen Kapelle.

Standort des Fotografen: 47.884539, 8.330711