Haus Geisinger und Gasthaus »Adler« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Aus der Eggertenstraße fällt der Blick auf das gegenüberliegende Doppelhaus. Gut zu erkennen ist, dass die beiden Gebäudenhälften bis zur Jahrhundertwende zusammengehörten.

In der rechten Gebäudehälfte befindet sich seit eh und je das Gasthaus »zum Adler«. Die Bezirkssparkasse, die bis Anfang der 1970er Jahre die Räumlichkeiten im Erdgeschoss genutzt hat, ist mitterweile ausgezogen. Stattdessen hat hier nun das Brillenunternehmen Axel S. seinen Sitz, wie das Schild neben der Tür zeigt. Im Schaufenster rechts ist Werbung der »Löffinger Wohnbau GmbH« ausgestellt.

Die linke Gebäudehälfte gehört der Familie Geisinger.  Nach dem Tod von Friseurmeister Julius Limb (1886-1968) führt sein Schwiegersohn Hermann Geisinger (1926-1989) den Salon weiter. »Parfümerie FRISEURSALON Drogen« steht über der Glasfront.

Standort des Fotografen: 47.883515, 8.343991

Neubau von Klaus Wider auf dem Reichberg, ca. 1974-1980

 

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Klaus Wider, seit 1974 Hexenchef, baut auf dem Reichberg ein neues Wohnhaus. Die Löffinger Hexen laden sich schon einmal ein und stellen im Garten ein Bauschild auf. Die Inschrift erinnert den Bauherr daran, dass sein Haus nach der Fertigstellung nicht nur als Wohnhaus, sondern darüberhinaus als »Herberge« für die Hexengruppe dienen wird.

Die Hexen sind nämlich nach der Schließung des Gasthauses »Gebert«, das sie selbst kurzerhand »Hexenschopf« nannten, auf der Suche nach einem neuen Stammlokal. Einige Jahre später eröffnet ein neuer Besitzer die Gaststätte als »Hexenschopf« wieder. Da haben die Hexen aber längst eine neue »Herberge« gefunden.

Standort des Fotografen: 47.878142, 8.343773

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Familie Beha vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter und Johanna Nägele zur Verfügung.

Der Postschaffner Karl Beha (1874-1941) und seine Ehefrau Luise Beha geb. Bader (1874-1958) lassen sich mit ihren vier Töchtern vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße fotografieren.  Das Ehepaar hatte am 18. September 1900 geheiratet.

Karl Beha stirbt im Alter von 66 Jahren am 24. Januar 1941. Seine Witwe Luise Beha geb. Bader folgt ihm am 31. Juli 1958 im Alter von 83 Jahren.

Wie heißen die vier Töchter?

V.l.n.r.: Agathe Geisinger geb. Beha (1906-1972), Emilie Fehrenbach geb. Beha, Lina Herrenweger geb. Beha (1903-1992), Maria Maier geb. Beha

Standort des Fotografen: 47.884718, 8.345887

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1930-1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Gekonnt fotografiert der Buchbindermeister und Fotograf Anton Rebholz (1875-1946) das Städtchen. Er wählt einen Blick von der Unteren Hauptstraße in Richtung des unteren Rathausplatzes und des Mailänder Tores. Der leere Vordergrund wirkt durch das Licht-Schatten-Spiel auf der Straßenoberfläche belebt. Der diagnonal verlaufende Schattenwurf führt geradewegs auf das Mailänder Tor mit seinem Glockentürmchen hin. Noch im dunklen Schatten steht der Demetriusbrunnen, aber die Brunnensäule mit der Statue des heiligen Demetrius wird vom Sonnenlicht angestrahlt. Zu sehen sind die Häuser der Demetriusstraße, die nach dem Großbrand 1921 entsprechend der Pläne der Wiederaufbaukommission errichtet wurden.  Am Giebel vom Haus Ritter (Rathausplatz 5) steht über dem Eingang geschrieben, dass sich darin eine »Bäckerei« und ein »Kaffee« befindet. Auch der Himmel wirkt belebt. Links wird er durch das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »Adler« begrenzt, das in das Foto hineinragt. Außerdem retuschierte Rebholz über den Staffelgiebeln der Demetriusstraße ein paar Wolken in das Bild.

Das Foto wurde in den frühen 1930er Jahren aufgenommen. Denn nicht schon bei der Erbauung des Mailänder Tores 1923, sondern erst 1930 wurden die Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges zusammen mit der Madonna mit dem Jesuskind neben dem Torbogen angebracht. Das Motiv war auf einer Ansichtspostkarte abgedruckt, das im Laden von Anton Rebholz vertrieben wurde. Diese Karte wurde am 29. Juli 1938 nach Karlsruhe geschickt.

Standort des Fotografen: 47.883509, 8.343757

Gasthaus »Adler« und Haus Limb, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz hat seinen Brunnen zurück. Bis 1954 klaffte eine Lücke, nachdem der alte Demetriusbrunnen im April 1945 durch einen Bombenvolltreffer zerstört wurde. Neun Jahre später war es endlich soweit und der neue Demetriusbrunnen wurde errichtet. Darüberhinaus wird der Rathausplatz längst auch als Parkplatz genutzt.

Im Vordergrund ragt das holzgeschnitzte Straßenschild ins Bild, das auf der Kreuzung steht. Es ist von Geranien geschmückt und zeigt u.a. den Weg zur Wallfahrtskirche Witterschnee und zum Waldbad an. Noch führt die Bundesstraße 31 von Neustadt nach Donaueschingen Mitten durch das Städtchen. An der Durchfahrtsstraße steht das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2), an dessen Fassade das schmiedeeiserne Wirtshausschild hängt. Im Erdgeschoss ist eine Filiale der Bezirkssparkasse Neustadt untergebracht. Links daneben schließen sich das Haus von Friseurmeister Julius Limb mit einer »Esso«-Tankstelle (Untere Hauptstr. 4) und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883936, 8.343880

Farrenstall in der Bittengasse, 2009

Sammlung Familie Waßmer

Die Tage des Farrenstalls in der Bittengasse sind gezählt. Bereits 1996 wurde der letzte Bulle der Stadtgemeinde abgeschafft. Seitdem dient das Gebäude nur noch als Lagerraum und als Schauplatz von Flohmärkten, die der Tierschutzverein in den Räumlichkeiten veranstaltet. 2018 findet der Ausverkauf statt und das Gebäude wird schließlich abgerissen, nachdem der benachbarte Bauhof bereits 2015 abgebrochen wurde.

Standort des Fotografen: 47.883134, 8.345355

Festzug beim Rathaus anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luise Trescher zur Verfügung.

Löffingen feiert die Wiederverleihung der Stadtrechte. Die Teilnehmer des Festumzuges ziehen am Rathaus vorüber. Vorneweg marschiert Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979), gefolgt von den Gemeinderäten und von den Mitgliedern des Männergesangsvereins. Sie sind alle in schwarze Anzüge gekleidet und tragen Zylinder. Ihre Vereinsfahne wird mitgeführt.

Im Hintergrund ist der Eingang zum Rathaus zu erkennen, der bis in die 1930er Jahre zugleich als Eingang zur Volksschule diente. Seit dem Rathausumbau 1906 ist das Portal umrahmt von einer geschnitzten Holzkonstruktion, die auch als Vordach dient, stilistisch aber nicht zu dem Bauwerk von 1831 passt. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) zu sehen, das wie die übrigen Häuser festlich geschmückt ist.

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.344146

Kinder auf dem ehemaligen Schulhof beim Rathaus, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Kinder spielen mit ihrem Hund auf dem ehemaligen Schulhof, auf dem die Bäume als Schattenspender in  schnurgeraden Reihen stehen. Viele Jahrzehnte lang wurde der kleine Platz als Schulhof genutzt, als das Rathaus zugleich als Schulhaus diente. 

Die Baulücke entstand nach dem Brand 1834, bei dem mehrere Häuser am Rathausplatz eingeäschert wurden. 1973 wird die angrenzende »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), deren Seitengiebel am rechten Bildrand zu sehen ist, abgerissen. Der Platz wird mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut und der ehemalige Schulhof verschwindet.

Standort des Fotografen: 47.883622, 8.344443

Haus Welte in der Kirchstraße, 1986/87

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Kurz vor dem Abbruch des Hauses Welte macht sich der Fotograf auf den Weg in die Kirchstraße, um das Wohn- und Ökonomiegebäude fotografisch zu dokumentieren, bevor es aus dem Stadtbild verschwindet. Neben einer Wagnerwerkstatt hatte sich früher auch eine Zeit lang ein Geschäft in dem Gebäude befunden, wie an dem verwitterten Schild zu erkennen ist: »Kinderwagen Wäsche…« ist darauf zu lesen.

Die Stadt hatte das Gebäude 1982 nach langen Kaufverhandlungen erworben. Anfangs war noch eine Sanierung im Gespräch, doch 1987 erteilte die Denkmalschutzbehörde schließlich die Genehmigung zum Abbruch des spätmittelalterlichen Gebäudes, dessen Rückseite in der Bittengasse den Altstadtring bildete. Die Bausubstanz war bereits sehr schlecht und eine Sanierung wäre daher sehr kostenintensiv geworden. Außerdem wären die geplanten neuen Funktionen des Gebäudes als Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (KFZ) in dem alten Gemäuer nur mit großem Aufwand realisierbar gewesen.

1987 erfolgt der Abbruch. Dann wird auf dem 790 m² großen Grundstück ein Neubau errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit öffnet das Kultur- und Fremdenverkehrszentrum am 22. April 1989 seine Pforten.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.345351

Umzug in der Festhallenstraße beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Der Festumzug mit einem Pferdewagen bewegt sich durch die Festhallenstraße in Richtung Festhalle. Der Obstgarten links gehört zum Gasthaus »Linde«, darauf wird später die Realschule erbaut. Im Hintergrund ist das holzverschindelte Haus der Witwe Anna Heizmann (Festhallenstr. 1) und das Haus von Landwirt Heinrich Selb (Obere Hauptstr. 12) zu sehen. Zwischen den beiden Häusern ragt der Feuerwehrturm in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.348032

Hochwasser in der Rötengasse, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.

An der Einmündung der Rötengasse in die Maienlandstraße hat sich ein großer See gebildet. Bei einem kräftigen Gewitterschauer wurden Heu und Stroh von den Feldern geschwemmt, die Abläufe und Kanäle verstopften. Der Stadtbach trat über die Ufer und suchte sich oberirdisch seinen Weg durch das Städtchen. Das Wasser in den Straßen erreicht eine Höhe von bis zu einem halben Meter.

Der Fotograf steht auf einem erhöhten Standort im oberen Teil der Rötengasse, um trockene Füße zu behalten. Sein Blick fällt auf die Wassermassen und die Häuser von Paula Veith geb. Schweizer (Rötengasse 2), von Albert und Mathilde Schwörer (Rötengasse 4), das gerade eingerüstet ist, und von Familie Egle (Rötengasse 6).

Standort des Fotografen: 47.885261, 8.342838