Gasthaus »Löwe« mit Rathausbrunnen, ca. 1959

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Viele Betrunkene hat die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen im Laufe der Zeit nach Hause wanken sehen. Schließlich befanden sich über lange Zeit hinweg gleich drei Gastwirtschaften am oberen Rathausplatz: das Gasthaus »zur Sonne«, das auf dem Foto bereits als Stadtmühle genutzt wird, das Gasthaus »zum Löwen« und das Gasthaus »zum Ochsen«.

Im Mittelpunkt dieses Fotos steht das Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), dessen offizieller Name »Goldener Löwe Post« lautet. Betrieben wird es seit 1953 von dem Gastwirt Walter Zepf und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Jordan, der Tochter der früheren Wirtsleute. »Saal«, »Garage«, »Fremdenzimmer«, steht an die Hausfassade geschrieben.

In einem Werbeprospekt, das Mitte der 1950er Jahre gedruckt wurde, wirbt das Ehepaar Zepf für ihr Lokal: »gemütliche Gaststube« mit »erstklassiger, guter, bürgerlicher Küche«, »reele Weine«, »bestbekannte Rothaus- und Rogg-Biere«. Die »schönen, geräumigen Fremdenzimmer« hätten »fließendes kaltes und warmes Wasser«, die Pensionspreise für eine Übernachtung mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen belaufen sich auf »DM 8,-«. Desweiteren verfüge das Gasthaus über einen »schönen, großen Saal für Gesellschaften und Konferenzen«, nebst »Tanzfläche mit Parkett«.

Standort des Fotografen: 47.884001, 8.344679

Hochzeitszug des Brautpaares Fuß / Horn auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Braut und Bräutigam bewegen sich mit ihrer Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Der Bäckermeister Walter Fuß (1933-1999) und Ingeborg geb. Horn (1932-1999) haben sich soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael das Ja-Wort gegeben. Jetzt sind sie mit ihren Verwandten und Freunden auf dem Weg zum Gasthaus »Linde«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Auf dem Foto zieht der Hochzeitszug gerade über den oberen Rathausplatz, vorbei an den Gasthäusern »Löwe« und »Ochsen«.

Standort des Fotografen: 47.884177, 8.345128

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Festzug beim Rathaus anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luise Trescher zur Verfügung.

Löffingen feiert die Wiederverleihung der Stadtrechte. Die Teilnehmer des Festumzuges ziehen am Rathaus vorüber. Vorneweg marschiert Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979), gefolgt von den Gemeinderäten und von den Mitgliedern des Männergesangsvereins. Sie sind alle in schwarze Anzüge gekleidet und tragen Zylinder. Ihre Vereinsfahne wird mitgeführt.

Im Hintergrund ist der Eingang zum Rathaus zu erkennen, der bis in die 1930er Jahre zugleich als Eingang zur Volksschule diente. Seit dem Rathausumbau 1906 ist das Portal umrahmt von einer geschnitzten Holzkonstruktion, die auch als Vordach dient, stilistisch aber nicht zu dem Bauwerk von 1831 passt. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) zu sehen, das wie die übrigen Häuser festlich geschmückt ist.

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.344146

2 Fotos: Umzug beim Sängerfest auf dem oberen Rathausplatz, 1927

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle, Beate und Franz Hofmeier, Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Von einem Fenster im Rathaus wird dieses Foto aufgenommen. Von hier oben bietet sich der beste Blick auf den Rathausplatz und den Festumzug anlässlich des Schwarzwaldgau-Sängerbundesfest. Etwa 4.000 bis 5.000 Teilnehmer reihen sich in den Zug ein. Eine Gruppe Radfahrer, die dem Radfahrerverein angehören, eröffnen den Zug. Es folgen der Turnerbund und der Fußballclub. Die Turner tragen ihre weiße Sportkleidung. Schaulustige stehen links und rechts der Wegstrecke. Am rechten Bildrand ist das Gasthaus »Ochsen« zu sehen. Vor dem Wirtshaus sind Bierbänke aufgebaut, um die angereisten Gäste bewirten zu können.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vorabend mit einem Festbankett, zu dem sich rund 2.000 Teilnehmer einfanden. Am Vormittag folgte dann ein Preiswettsingen und anschließendes Konzert. Zum Abschluss des Festes findet nun ein Festumzug durch das geschmückte Städtchen statt.

Standort des Fotografen: 47.883926, 8.344591

Omnibus vor dem Gasthaus »Ochsen«, ca. 1957-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Vor dem Gasthaus »Ochsen« steht ein Reisebus mit dem Namen »Monika«. Der Bus gehört zur Busflotte der Firma Scherer in Rötenbach. Fast das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes wird durch das Fahrzeug verdeckt. Links ist gerade noch der Schriftzug mit dem Namen des Wirtshauses und rechts die Garage zu sehen. Freundlich wirken die Fenster im ersten Stockwerk, mit ihren Sprossen, den Gardinen, den Fensterläden und dem Blumenschmuck.

Hoch oben im Giebel steht der Werbespruch: »Trinkt Laufener«. Damit ist ein Wein aus dem Winzerort Laufen im Markgräflerland gemeint. Aber ein Fürstenberg oder ein Rothaus darf es natürlich auch sein!   

Der Reisebus ist ein »Kässbohrer Setra S8«, der ab 1951 in Ulm gebaut wird. Dieses Modell ist einer der ersten Omnibusse mit selbsttragender Karosserie in verwindungssteifer Rippenbauweise. Das Kunstwort »Setra« ist eine Abkürzung des Wortes »selbsttragend«.

Standort des Fotografen: 47.884062, 8.345051

Familientreffen von Familie Sibold vor dem Gasthaus »Ochsen«, 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Der Schuhmacher Matthias Sibold (1840-1916) hatte am 22. Oktober 1863 seine Ehefrau Luzia Bader (1841-1908) aus Seppenhofen geheiratet. Die beiden bekamen mehrere Söhne und Töchter, die ihrerseits heirateten, Familien gründeten und Kinder und später Enkelkinder bekamen. 64 Jahre nach der Eheschließung ihrer Vorfahren kommen die Sibolds zu einem Familientreffen zusammen. Vor dem Gasthaus »Ochsen« wird dieses Gruppenfoto aufgenommen, das drei Generationen umfasst.

1.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 1-10): Ewald Sibold (1), Klara Sibold (2), Frieda Sibold (3), Sophie Sibold (4), Helmut Köpfler (5), Anna Köpfler (6), Alfred Köpfler (7), Agathe Köpfler (8), Hans Laufer (9) und Wilhelm Laufer (10).

2.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 11-24): Eugen Münzer (11), Emma Münzer geb. Hirt (12), Franz Münzer (13), Viktor Sibold (14), [Maria Sibold geb. Göhry (15, 1874-?) ???], Viktor Sibold (16, 1878-1936), Julius Sibold (17, aus den USA),  Johann Preuß (18), Agathe Preuß geb. Sibold (19, 1882-1967), Anna Hummel geb. Sibold (20, verw. Hirt, 1868-?),  Josefa Gromann geb. Sibold (21, 1863-1937), Anna Köpfler geb. Gromann (22), Walter Köpfler (23, 1927-1944) und Maria Laufer geb. Sibold (24)

3.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 25-40): Elisabeth Sibold (25), Matthias Sibold (26), [Maria Sibold geb. Göhry (27, 1874-?) ???], Josef Sibold (28), Johann Sibold (29), Franz Sibold (30), Luise Sibold geb. Zepf (31), Karl Sibold (32), Luise Sibold (33), Maria Hummel (34), Alfred Köpfler (35), Franz Sibold (36), Franz Sibold (37), Hugo Sibold (38), Anna Sibold (39) und Wilhelm Laufer (40)

4.Reihe, v.l.n.r. (Nr. 41-46): Karl Sibold (41, 1867-?), Luise Sibold geb. ? (42), Erich Sibold (43), Josefa Sibold geb. ? (44), Eugen Sibold (45) und Konrad Sibold (46)

Standort des Fotografen: 47.884016, 8.345087

Luftbild vom oberen Rathausplatz, ca. 1960

Deutsche Luftbild KG, Hamburg-München / Sammlung Familie Waßmer

Vom Flugzeug aus fällt der Blick auf den oberen Rathausplatz, der vom 1832 errichteten Rathausgebäude, dem früheren Gasthaus »zur Sonne« und vom ehemaligen Fürstenbergischen Amtshaus (Rathausplatz 2 und 3) eingerahmt wird. Im Mittelpunkt des Bildes stehen die beiden traditionsreichen Gasthäuser »Ochsen« (Rathausplatz 12) und »Löwen« (Rathausplatz 11).

Vor allem der »Ochsen« wird wenige Jahre vollständig umgebaut, sodass sich sein Aussehen vollkommen verändert: 1968 wird der Zwerchgiebel beseitigt, das ganze Gebäude um ein Stockwerk aufgestockt und ein Staffelgiebel zum »Löwen« aufgemauert.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.

Links unten ist das Gasthaus »zum Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen (siehe Ausschnitt). Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa geb. Sibold (1863-1937) weiterbetrieben. 

Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtete sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kamen, und einen Gruss nach Hause versenden wollten.

Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

Umbau des Gasthauses »Ochsen«, 1968

Badische Zeitung (Fotograf: Maurer) / Sammlung Familie Waßmer

Das altehrwürdige Gasthaus »zum Ochsen« wird teilweise abgerissen und anschließend modernisiert wieder aufgebaut. Das Dach war schadhaft und das Gebälk in den beiden oberen Stockwerken vermodert. Im Zuge des Umbaus wird der Zwerchgiebel beseitigt und das Gebäude um eine Etage aufgestockt. Nach der Erweiterung wird mehr Platz für Übernachtungsgäste zur Verfügung stehen. Während der Zeit des Umbaus bleibt die Gastwirtschaft im Erdgeschoss geöffnet. Den Umbau leitet Helmut Köpfler. Seine Mutter, die »Ochsen«-Wirtin Anna Köpfler geb. Gromann, ist verreist, weil sie es vorzieht, den Teilabbruch nicht mitanschauen zu müssen.

Standort des Fotografen: 47.884154, 8.345263

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.

Langsam bewegt sich die Fronleichnamsprozession über den oberen Rathausplatz. Der Zug steuert das frühere Gasthaus »Sonne« an, vor dem ein Stationenaltar aufgebaut ist. Eine Gruppe Frauen, die vermutlich dem katholischen Frauenverein angehört, trägt eine Marienfigur auf dem Prozessionsweg durch das Städtchen. Zu den Trägerinnen gehört vorne rechts Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938).

Im Hintergrund ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und das Haus vom »Zigarren-Vogt« (Rathausplatz 13) zu sehen. Der Kaufmann Wilhelm Vogt betreibt die Tabakwaren-Großhandlung.

Standort des Fotografen: 47.883974, 8.344918