Blick vom Bahnhof zur Ringstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Bahnhofstraße fällt der Blick hinunter zum eingeschneiten Städtchen. Zu sehen sind die Rückseiten der Häuser der Demetriusstraße, die seit altersher den äußeren Stadtring bilden. Holzzäune reihen sich aneinander, Holzbiegen sind säuberlich aufgeschichtet. Neben der Bahnhofstraße steht ein Telefonmast, an dem parallel zur Straße Kabel gespannt sind.

Am linken Bildrand ist das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8 zu sehen, das »neuer Benz-Bau« genannt wird, obwohl es – 1923/24 erbaut – gar nicht mehr so neu ist. Daneben steht das Haus Roth (Ringstr. 6). Darüber thront das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9) und der Alenberg. Vor den Bäumen im Kurpark ist der Pavillon zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.342538

2 Fotos: Blick von der Festhalle auf das verschneite Städtchen, ca. 1953/54

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch steht kein Bauhof in der Bittengasse und kein Kindergarten im Schulweg. Der Blick fällt ungehindert über die »Bittenwiesen« mit ihren Obstbäumen in Richtung Städtchen. Alles ist tief verschneit. Vor der Pfarrkirche St. Michael stehen der Farrenstall und das kleine Schlachthaus.

Dahinter sind die Häuser des Altstadtrings zu sehen. Aus der verschneiten Dächerlandschaft mit ihren Staffelgiebeln ragen der Rathausturm und weiter in der Ferne das Kamin des Sägewerk Benz empor.

Standort des Fotografen: 47.883459, 8.348473

Luftbild von Osten, ca. 1957

Stadtarchiv

Das Flugzeug, von dem dieses Luftbild aufgenommen wird, dreht seine Runde über der »Hasle«. Über die »Bittenwiese« und die »Linden«-Wiese hinweg fällt der Blick in Richtung Städtchen. Schön zu erkennen ist der Altstadtring mit dem Rathaus in der Mitte und der katholischen Pfarrkirche St. Michael am Rande. Jenseits der Bahnlinie erstreckt sich das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG.

Aufgenommen wird die Luftaufnahme Ende der 1950er Jahre:  Der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses (Seppenhofer Str. 7) steht bereits. Neben dem Farrenstall ist in der Bittengasse bereits der Bauhof zu sehen. Doch der 1965 eröffnete Kindergarten (Schulweg 3) existiert noch nicht. Auch die Aussiedlerhöfe in »Stettholz« sind noch nicht gebaut.

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Mailänder Tor ist fast zur Hälfte vom Kriegerdenkmal verdeckt. Während der NS-Zeit war das schmiedeeiserne Gitter des 1896 errichteten Denkmals für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen worden. Stattdessen legte man drumherum einen Ehrenhain an. Dieser wiederum verschwand in der Nachkriegszeit. Mit einem schmucklosen Maschendrahtzahn ist das Kriegerdenkmal jetzt einhegt.

Hinter dem 1954 eingeweihten Demetriusbrunnen ist das Haus Butsch (Demetriusstr. 15) zu erkennen. Metzgermeister Willy Butsch übernahm 1955 die Metzgerei von der Familie Werne. Es folgt das Haus Egle mit dem »Modewaren«-Laden von Klara Egle (Demetriusstr. 14). Daneben steht das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13), vor dem Fahrräder und Mopeds zum Verkauf angeboten werden.

Standort des Fotografen: 47.883966, 8.344112

Demetriusstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Schneeberge türmen sich in der Demetriusstraße. Auf den Dächern und den Staffelgiebeln liegt die weiße Pracht. Eiszapfen hängen vom Dach der Molkerei (Demetriusstr. 6) hinunter. Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) zieht mit seinem Fotoapparat los und fotografiert das Städtchen, das sich in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt hat.

Standort des Fotografen: 47.884385, 8.344585

Unterer Rathausplatz, ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Demetriusbrunnen fehlt auf diesem Foto. Noch ist der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brunnen nicht durch einen neuen ersetzt worden. Die Häuser der Demetriusstraße mit dem Mailänder Tor stehen indes wie eh und je. Der Schnee auf den Staffelgiebeln, der wie Puderzucker wirkt, verschönert die Ansicht. Ein Lastwagen, der Holz geladen hat, biegt gerade an der Kreuzung in Richtung Donaueschingen ab.

Standort des Fotografen: 47.883631, 8.343535

Haus Hasenfratz in der Bittengasse, ca. 2000

Sammlung Familie Waßmer

Bevor das Haus Hasenfratz in der Bittengasse 2004 abgerissen wird, entsteht dieses Farbfoto, um den baulichen Zustand vor dem Abbruch zu dokumentieren. Das holzverschindelte Haus schmiegt sich eng an die Häuser an, die seit dem Mittelalter den äußeren Stadtring bilden. Zwischen dem Haus Hasenfratz und der ehemaligen Zehntscheuer (Kirchstr. 9) befindet sich nur ein enger Durchgang.

Standort des Fotografen: 47.883437, 8.345624

Demetriusstraße mit der Molkerei, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor der Molkerei (Demetriusstr. 6) stehen die Milchkannen feinsäuberlich aufgereiht auf der kleinen Verladerampe. Der Blick wandert die Demetriusstraße hinunter in Richtung Mailänder Tor. Die Häuserzeile wurde nach dem Großbrand 1921 nach den Plänen der Wiederaufbaukommission wieder aufgebaut. Das Merkmal, das am meisten ins Auge sticht, sind die Staffelgiebel. Nach und nach werden die Häuser umgebaut. Scheunentore verschwinden allmählich, Schaufenster werden in die Fassade gebrochen, wie dies bereits am Haus Hasenfratz (Demetriusstr. 9) geschehen ist.

Standort des Fotografen: 47.884332, 8.344523

Blick zur Bittengasse mit Baustelle der Realschule, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.

Es kann losgehen! Der erste Spatenstich hat bereits stattgefunden. Die »Linden«-Wiese wird zugebaut. Ein Großteil der Obstbäume ist bereits verschwunden, denn in den kommenden Monaten wird hier der Neubau der Sporthalle und der Realschule (Festhallenstr. 4) errichtet.

Im Hintergrund sind die Häuser des Altstadtrings im Bereich der oberen Bittengasse zu erkennen. Neu gebaut ist das Wohnhaus Bittengasse 1. Über den Dächern der Altstadt erhebt sich der Rathausturm und in der Ferne der Schornstein des Sägewerk Benz. Im Vorjahr hatte die Holzfirma ihren Betrieb eingestellt.

Standort des Fotografen: 47.883382, 8.348575

Rückseite der Häuser der Demetriusstraße, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

Noch existiert die Ringstraße in diesem Bereich nicht. Die Häuser der Demetriusstraße bilden den äußeren Stadtring. An die Rückseite der Häuser mit ihren schiefen Dächern schließen sich Gärten und Wiesen an. Es folgt der Bahndamm. Der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) wird erst einige Jahre später gebaut und wird dann links ins Bild ragen. Über die Dächer spickelt der Rathausturm. Darüber türmen sich Wolken dramatisch auf. Ob es ein Gewitter geben wird?

Der Künstler Guido Schreiber (1886-1979), der ab 1917 in Villingen wohnhaft war, malte diese Ansicht. Sie wurde 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht. Damals erschien ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens, Fotografien, aber auch gemalten Bildern illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben.  

Standort des Malers: 47.883543, 8.342473

Luftbild auf das Städtchen, 1957

Stadtarchiv

Als dieses Luftbild aufgenommen wird, ist die Bundesrepublik noch jung, gerade einmal acht Jahre alt. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) regiert in Bonn mit absoluter Mehrheit und wagt »keine Experimente«. Das »Wirtschaftswunder« hat Einzug gehalten, die Wirtschaft boomt und es wird investiert. Das Bahnhofsgebäude am linken Bildrand ist neu gebaut, es ist sogar noch eingerüstet. Daneben ist die provisorische Bahnhofsbaracke zu erkennen. Der neue Bahnhof wird 1957 seiner Bestimmung übergeben und die Baracke abgerissen. Am rechten Bildrand ist der Erweiterungsbau des Städtischen Krankenhauses in der Seppenhofer Straße zu sehen, der am 25. Mai 1957 eingeweiht wird. Der Bauhof neben dem Farrenstall ist ebenfalls neu gebaut. Die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße ist errichtet, um einerseits die Wohnungsnot zu bekämpfen und andererseits insbesondere Vertriebenen und Flüchtlingen ein neues Zuhause zu geben. Noch ist der Schulweg zu beiden Seiten von Gärten gesäumt, denn der Kindergarten wird erst 1964 gebaut.

Rückseite des Hauses Mayer mit Garten in der Ringstraße, ca. 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Weißenfels zur Verfügung.

Dass das Haus von Landwirt Gottlieb Mayer (Demetriusstr, 17) in den vergangenen Jahrhunderten mit seiner Rückseite den äußeren Stadtring bildete, ist auf diesem Foto noch deutlich zu erahnen. In dem dicken Mauerwerk befinden sich nur kleine Fensteröffnungen, rechts sogar nur in Form eines langen senkrechten Schlitzes. Doch die Zeiten sind vorbei, dass der Stadtring – bis auf die wenigen Tordurchlässe – nach außen geschlossen war. 

Im Garten hinter dem Haus, zur Ringstraße hin, stehen die beiden Kinder Werner Mayer (geb. 1952) und Ursula Mayer, umgeben von angebautem Gemüse und verschiedenen Blumenbeeten. Heute ist die Fläche asphaltiert.

Standort des Fotografen: 47.883496, 8.343203