Bau der Evangelischen Kirche, Herbst 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Manfred Lauble zur Verfügung.

Die Pläne zum Bau einer Evangelischen Kirche reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Schon damals bestand der Bedarf, zählte die evangelische Kirchengemeinde doch bereits 130 Mitglieder. Der Gemeinderat erklärte 1929 seine Bereitschaft, einen Bauplatz auf dem Alenberg zur Verfügung zu stellen. 1934 wurde in einem Bericht des Evangelischen Oberkirchenrates an das Badische Kultusministeriums der Bau einer Kirche als vordringliche Aufgabe bezeichnet. Vorläufig mussten die evangelischen Gläubigen ihre Gottesdientste weiterhin in einem Raum im alten Gasthaus »zur Sonne« und später im »Stadtbau« feiern. Diese Situation war untragbar.

Durch den Zuzug von evangelischen Flüchtlingen und Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs die Anzahl der Gemeindemitglieder auf 500 (1947) an. Der Ruf nach einem eigenen Kirchenbau wurde immer dringender. Schließlich wurde ein Bauplatz an der »Hasle« erworben. Die Stadtgemeinde Löffingen stellte Bauholz zur Verfügung. Die Evangelische Landeskirche und das Gustav-Adolf-Werk unterstützten das Bauvorhaben finanziell. Am 19. Juli 1953 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die Planung und die Bauaufsicht lagen in den Händen des Lenzkircher Architekten Quarz und dem Evangelischen Kirchenbauamt in Karlsruhe. Die Bauarbeiten wurden fast ausnahmslos von Löffinger Handwerkern durchgeführt, allen voran vom Baugeschäft Wider unter Leitung von Heinrich Wider.

Im Herbst 1953 war der Bau schon weit fortgeschritten. Der Rohbau stand. Der Dachstuhl war von Zimmerleuten unter Julius Wider (Seppenhofen) errichtet worden. Nur der Kirchturm war noch nicht gebaut. Kurze Zeit später konnte das Richtfest gefeiert werden.

Auch das Evangelische Pfarrhaus fehlt noch auf dem Foto, denn es wurde erst 1969/70 erbaut.

Standort des Fotografen: 47.881097, 8.348206

Festhalle und Schule beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Vermutlich vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael wurde diese Aufnahme von der Festhalle, der Turnhalle und der Schule an der »Hasle« aufgenommen. Der Schulhof diente als Festplatz beim Kreisfeuerwehrfest der Feuerwehren des Landkreises Neustadt. In der Bittenwiese unterhalb der Schule fanden die Schauübungen und Wettkämpfe statt.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344110

Festhalle und Schule beim Kreisfeuerwehrfest, 7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Anlässlich des 90. Gründungsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr wird in Löffingen das Kreisfeuerwehrfest veranstaltet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Zu sehen sind auf der Aufnahme die Festhalle und das Schulhaus mit dem Festplatz davor. Unten sind die Bittenwiesen zu erkennen, der Austragungsort der Wettkämpfe der Feuerwehren des Landkreises Neustadt. Der Bittenbach dient zur Wasserentnahmen bei den Wettkämpfen.

Standort des Fotografen: 47.881881, 8.345658

Vater mit Tochter auf einer Bank in der »Hasle«, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Herbert Kriegisch sitzt mit seiner Tochter Maria auf einem Bänkchen in der »Hasle«. Er stammt aus dem oberschlesischen Ziegenhals, das seit 1946 unter polnischer Verwaltung steht und Głuchołazy heißt. Zusammen mit seiner Frau, seiner Tochter und seiner Schwiegermutter wohnt der »Heimatvertriebene« von 1953 bis 1955 in der Nahe gelegenen Haslachstraße.

Standort des Fotografen: 47.883119, 8.349206

Luftbild von Ost Richtung West, ca. 1955

Stadtarchiv

Aus einer eher seltenen Perspektive wurde dieses Luftbild Mitte der 1950er Jahre bei einem Flug über Löffingen aufgenommen. Der Blick geht von Osten in westliche Richtung. Im Vordergrund ist der Sportplatz mit dem Wäldchen der »Hasle« zu sehen. Daneben sind die Häuser der Siedlung »Neue Heimat« zu erkennen. Der Blick schweift über die »Lindenwiese«, auf der später die Realschule gebaut wird, und die »Bittenwiese« hinweg in Richtung Städtchen. In der Bittengasse stehen der Farrenstall und der 2015 abgerissene Bauhof. Daneben ist bei der Kirche das Schlachthaus zu sehen. Jenseits der Bahnlinie stehen noch kaum Häuser, die »Breite« ist noch nicht bebaut. Das im Krieg zerstörte Bahnhofsgebäude ist noch nicht wieder aufgebaut, stattdessen dient eine provisorische Holzbaracke als Empfangsgebäude. Jenseits der Bahngleise ist das Sägewerk Benz mit seinem hoch aufragenden Kamin zu sehen.

Luftbild vom Städtchen, 1987

Sammlung Familie Waßmer

Mitte der 1980er Jahre entsteht diese Luftaufnahme des Städtchens. Schön zu erkennen ist der Altstadtring mit dem Rathaus in der Mitte. Die katholische Pfarrkirche St. Michael steht außerhalb des mittelalterlichen Mauerrings. Im Hintergrund ist die Grund- und Hauptschule sowie das Realschulgebäude zu erkennen, das gerade eingerüstet und saniert wird. Am rechten Bildrand ist die evangelische Kirche zu sehen. Der Blick geht weiter in Richtung »Schlempental« mit der Firma »Studer Revox«.

2 Fotos: Schauübung in den »Bittenwiesen« beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Susanne Rebholz zur Verfügung.

»Wasser marsch!« heißt das Kommando beim Kreisfeuerwehrfest, das am 6./7. Juni 1953 stattfindet. Viele wohnen dem Spektakel unterhalb der Schule an der »Hasle« bei. Bei der Schauübung wird ein Frontalangriff mit 100 Stahlrohren im Einsatz vorgeführt. Im selben Jahr kann die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 90. Gründungsjubiläum feiern.

Standort des Fotografen: 47.881210, 8.347139

Errichtung des Jahn-Denkmals in der Hasle, 1928

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nachdem der Gemeinderat am 15. März 1928 die Genehmigung zum Bau des Jahn-Denkmals in der Hasle erteilt hatte, kann der Turnerbund loslegen. Mitglieder des 1905 gegründeten Vereins errichten in ehrenamtlicher Arbeit das 3,40 Meter hohe Denkmal aus Tuffstein. Am 12. August 1928 kann es durch die Bezirksturner der Bezirksvereinigung Hochschwarzwald feierlich enthüllt werden.

Unten, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ernst Keller, 3 Karl Häusle
Mitte, v.l.n.r.: 1 Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), 2 Anselm Zepf (1898-1998), 3 ???
Oben: 1 ???

Die Enthüllung findet einen Tag nach dem 150. Geburtstag des als »Turnvater« bekannt gewordenen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) statt. Der Begründer der deutschen Turnbewegung ist auch ein wichtiger Vertreter der frühen deutschen Nationalbewegung und als solcher heute nicht unumstritten.

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Männergruppe vor dem Jahn-Denkmal, ca. 1932/33

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es ist geschafft! Das 3,40 Meter hohe Jahn-Denkmal in der Hasle ist fertiggestellt. Sechs Männer versammeln sich zu einem Gruppenfoto, ein Junge im Matrosenhemd gesellt sich dazu. Die Inschrift des Denkmals, auf diesem Foto kaum zu entziffern, weil der weiße Stein so überstrahlt ist, lautet: »Unserm Turnvater Jahn / Unsern Gefallenen 1914-18 / Turnerbund Löffingen / 1928«.

1.Reihe, v.l.n.r.: Hans Strobel (1913-1964), Ernst Faller (?-1942 verm.), ???, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Fritz Schlenker (1912-?)

Hintergrund der Denkmalsetzung war der 150. Geburtstag des als »Turnvater« bekannt gewordenen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852). Der Begründer der deutschen Turnbewegung ist auch als Protagonist der frühen deutschen Nationalbewegung bedeutsam. Das Turnen diente für Jahn dazu, die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besatzung und für die Rettung Preußens und Deutschlands vorzubereiten. Er ist heute als Vertreter eines völkischen Nationalismus nicht unumstritten.

Der Turnernbund Löffingen setzte das Denkmal auch, um den im Ersten Weltkrieg gefallenen Turnern zu gedenken. Damals gab es das Gefallenendenkmal am Mailänder Tor noch nicht. Dieses wird erst 1930 eingeweiht.

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342

2 Fotos: Gewerbeschüler beim Bau eines Schulgartens in der Hasle, 1935

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Gottlieb Mayer zur Verfügung.

Gewerbeschullehrer Karl Ehret baut mit den Landwirtschaftsschülern einen Schulgarten in der Hasle.

Oberes Foto, v.l.n.r.:

Unteres Foto:
1.Reihe, liegend, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Gottlieb Mayer (1920-2008)

Standort des Fotografen: 47.881289, 8.348813