Hexen beim Umzug, Fasnacht ca. 1934

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

1934 gilt als Gründungsjahr der »Löffinger Hexen«, weil sie in diesem Jahr zum ersten Mal öffentlich als organisierte Gruppe in Erscheinung treten und eine »Walpurgisnacht« aufführen. Den Text des Schauspiels hat Leo Ratzer (1881-1948) verfasst. Ein einheitliches »Häs« gibt es in der Gründungszeit noch nicht, aber schaurig-schön sehen die Hexen schon damals aus.

Auf dem Foto haben sie sich in den Narrenumzug eingereiht und treiben ihr Unwesen. Hoch auf einem Heuwagen, der wie das Dach eines Hexenhauses drapiert ist, steht Albert Fehrenbach (1919-2008), mit einem Hexenbesen herumfuchtelnd. Der Wagen fährt gerade am Bahnhof vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883778, 8.342190

Bahnbeamter im Bahnhof, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Bahnbeamte Hans Fürderer (aus Dittishausen, 1926-2013) hat alle Hände voll zu tun. Er muss die Weichen der Bahngleise von Hand stellen. Und auch die Schranken der Bahnübergänge werden von ihm hinunter- und hinaufgelassen, denn die Schrankenwärter, die seit Eröffnung der Bahnlinie 1901 diesen Dienst leisteten, gibt es nicht mehr. Die Kunden, die am Schalter eine Reiseauskunft erbitten, müssen also ein wenig Geduld mitbringen, denn das Abfertigen des einfahrenden und abfahrenden Zuges hat Vorrang. Und Lautsprecherdurchsagen müssen ganz nebenbei auch noch getätigt werden.

Standort des Fotografen: 47.883459, 8.342127

Bahnhof in der Bahnhofstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Aus einem Fenster des »neuen Benzbau« (Ringstr. 8) heraus, wird wohl dieses Foto aufgenommen. Der Blick fällt auf die Bahnhofstraße, die von Bäumen gesäumt ist. Dahinter erhebt sich das am 20. August 1901 eingeweihte Bahnhofsgebäude, das in seiner Bauart den anderen Bahnhöfen der Höllentalbahn gleicht. Es wird durch einen Bombenangriff am 22. Februar 1945 komplett zerstört.

Hinter dem Bahnhofsgebäude ist das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen. Der Späneturm ist am rechten Bildrand deutlich zu erkennen, ebenso die Dächer der Häuser in der Rötenbacher Straße.

Standort des Fotografen: 47.883891, 8.342402

Zwei Närrinnen mit Kinderwagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1964

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Narrenumzug zieht am 1957 neu gebauten Bahnhofsgebäude vorüber. Zwei Närrinnen haben sich mit einer alten Kinderchaise in den Zug eingereiht. Das Kind, das darin liegt, ist zwar bereits aus dem Kinderwagenalter sichtbar herausgewachsen. Aber es handelt sich ja auch um gar keine normale Chaise. Auf einem Schild, das daran angebracht ist, steht nämlich geschrieben: »Exklusives Waldbadtaxi«. Damit spielen die beiden Närrinnen auf die schlechte Verkehrsanbindung des entlegenen Waldbades im Gewann »Welschland« an.

Bei den beiden Närrinnen handelt es sich um Andrea Butsch und Angela Reichenbach. Das »Riesenbaby« ist Gretel Jordan, eine Schulkameradin der beiden. Die Musiker im Hintergrund gehören der »Knabenkapelle« an, die von 1960 bis 1964 besteht. Zu sehen sind Joachim Rogg (geb. 1949), Edgar Adrion (geb. 1951) und Klaus Heizmann (geb. 1952).

Jenseits der Bahnlinie ist das Sägewerk Benz zu erkennen. Aus dem Werksareal ragt der Kamin in den Himmel.

Standort des Fotografen: 47.883469, 8.342380

3 Fotos: Blick vom Kirchturm in Richtung Landwirtschaftsschule und Sägewerk, ca. 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche fällt in Richtung Bahnlinie. Von hier oben kann man sich davon überzeugen, wie sehr der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeschritten ist. Die Kriegsschäden sind weitgehend aus dem Stadtraum verschwunden.

Das alte Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10), das stark beschädigt wurde, ist renoviert und beherbergt seit 1952 die Landwirtschaftsschule. Auch die Bahnhofsruine ist beseitigt und an ihrer Stelle steht das 1957 eingeweihte neue Bahnhofsgebäude, dessen Fassade auf dem Foto noch frisch gestrichen leuchtet.

Noch etwas sticht von hier oben ins Auge: Das Sägewerk Benz, das sich jenseits der Bahnlinie mit seinem großen Werksgelände erstreckt. Landmarken sind der Schornstein, der in den Himmel ragt, und der Späneturm an der Rötenbacher Straße. Mit der Geschichte der Holzindustriewerke Josef Benz AG sind aber noch zwei weitere Gebäude verknüpft, die auf den Fotos ebenfalls zu sehen sind: Der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und der »neue Benzbau« (Ringstr. 8). Beide Gebäude dien(t)en seit ihrer Erbauung als Werkswohnungen für Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien. Sie bezeugen damit, welch ein wichtiger Arbeitgeber das Sägewerk für Löffingen darstellt.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344065

Luftbild auf das Städtchen, 1972

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 23. Juli 1973 versendet. Ein kleines Mädchen namens Sabine schreibt mit ihrer krakligen Kinderschrift: »Heute war ich im Wildpark. Da war ein großer Bär.« Der 1968 eröffnete Wildpark ist auf dem Luftbild leider nicht zu sehen, aber dafür viele andere Details, die darüber hinaus dabei helfen, das Foto ziemlich genau zu datieren.

Besonders ins Auge sticht die riesige Baustelle in der Festhallenstraße. Dort wurde im Mai 1971 mit dem Bau der Sporthalle begonnen. Von 1972 bis 1974 wird gleich nebenan der Rohbau des Realschulgebäudes erstellt. Weitere Neubauten im Städtchen sind bereits errichtet oder befinden sich gerade im Bau: Neben dem Farrenstall und Bauhof werden 1971 zwei Mehrfamilienhäuser erbaut (Bei der Kirche 1 und 2), die hier bereits weitgehend fertiggestellt sind. Der Supermarkt »Gottlieb« (Demetriusstr. 18) wird ebenfalls gerade gebaut, sein Dach ist noch nicht mit Ziegeln gedeckt und ein Kran in der rückseitigen Ringstraße zeugt noch von den Bauarbeiten. In der Bahnhofstraße ist derweil das 1968 erbaute Fabrikgebäude der Firma Prause & Unger (Bahnhofstr. 13) zu erkennen, in der Maienlandstraße steht bereits das 1970 erbaute Haus Müller (Maienlandstr. 5). Mitten im Städtchen ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) noch zu sehen, die 1973 abgerissen wird. Wer gute Augen hat, kann auch die rege Bautätigkeit im Neubaugebiet Am Kurpark, in der Wartenbergstraße und in der Fürstenbergstraße genauer unter die Lupe nehmen.

Hexenwagen beim Kinderumzug in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1967

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die große Hexe darf beim Kinderumzug am »Fasnet Zieschdig« natürlich nicht fehlen. Gerade stellt sich die Hexengruppe beim Bahnhof für den Umzug auf. Josef Bayer (1930-2005) ist im Vordergrund zu sehen. Er hat seine Holzmaske noch nicht aufgesetzt, sondern hält sie in seiner linken Hand. Mit der anderen Hand umfasst er seinen Reisigbesen.

Auf dem Traktor sitzen die beiden Hexen Albert Jonner (1929-2014) und Gottfried Vogelbacher (1933-2008). Oben auf den Beinen der großen Hexe schaukeln vermutlich Annette Bayer und Doris Maier. Der kleine Clown, der daneben steht, ist Doris Bader.

Standort des Fotografen: 47.883698, 8.342257

2 Fotos: Familie Sibold am Bahnhof, 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Laut Zeiger der Bahnhofsuhr ist es gleich 9.40 Uhr. Hinter dem neu erbauten Bahnhof steht Familie Sibold versammelt. Es heißt Abschied nehmen, denn gleich werden Familienmitglieder verreisen. Wann man sich wiedersehen wird, ist völlig ungewiss, denn die Reise geht nach Australien, wohin die Tochter Agnes Vahldieck geb. Sibold mit ihrem Ehemann Hans J. Vahldieck und ihrem kleinen Sohn auswandern. Die Fahrkarte ist bereits am Schalter gekauft. Zu einem Abschiedsfoto stellt man sich auf dem Bahnsteig auf. Und da nicht alle beim ersten Foto in die Kamera blicken, wird gleich noch ein zweites Foto aufgenommen.

V.ln.r.: Hanspeter Sibold (geb. 1946), Josef Sibold (?-1972), Agnes Vahldieck geb. Sibold und Hans J. Vahldieck (?-2014), Leonie Sibold geb. Krause (1918-2006) mit Thomas Sibold (geb. 1954), Theresia Sibold, Regina Sibold (geb. 1946), Klara Sibold (verh. Kreischer, 1939-2005)

Im Kinderwagen liegt Volker Vahldieck.

Von Bremerhaven schiffen sich die Vahldiecks an Bord der M.S. Skaubryn ein. Australischen Boden werden sie am 17. Januar 1958 in Fremantle betreten.

Standort des Fotografen: 47.883510, 8.342029

Blick vom Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Georg Jung, Lenzkirch / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Vom Alenberg aus zeigt sich das ganze Ausmaß der Zerstörung, das der Großbrand am 28. Juli 1921 verursacht hat. Ein ganzer Stadtteil liegt in Trümmern. 36 Häuser mit Nebengebäuden wurden ein Raub der Flammen. 200 Menschen wurden obdachlos. Um Spendengelder für die Brandgeschädigten einzutreiben, werden Ansichtskarten vertrieben. Der Erlös geht an den Hilfsausschuss.

Dieselbe Ansicht wird mit zwei unterschiedlichen Beschriftungen vertrieben. Auf der oberen Karte heißt es »Grohsfeuer in Löffingen vom 28.7.21«, auf der unteren »Häuser Brand in Löffingen vom 28.7.21«. Ansonsten sind die Bilder identisch, nur das Panorama des oberen Fotos ist ein bisschen breiter, sodass am rechten Bildrand auch noch der Kamin des Sägewerk Benz zu sehen ist. Beim unteren Bild ist der Schornstein weggeschnitten.

Im Vordergrund des Fotos ist das Öknomiegebäude (Alenbergstr. 8) und das Wohnhaus (Alenbergstr. 7-9) von Familie Benitz zu sehen. Den Hang hinunter ist eine Schneise der Verwüstung zu sehen. Die Ringstraße, die Demetriusstraße und ein Teil des unteren Rathausplatzes ist in einer Trümmerlandschaft verwandelt. Das Mailänder Tor, im Jahr 1580 erbaut, konnte vor den Flammen gerettet werden. Dadurch, dass es der Feuerwehr gelang, auch das massive Rathausgebäude zu halten, konnte ein Übergreifen des Feuers auf die dahinterliegenden Straßenzüge verhindert werden.

Standort des Fotografen: 47.885809, 8.344505

Luftbild auf das Städtchen, ca. 1960

Foto: Cramer, Kunstanstalt K.G., Dortmund / Stadtarchiv

Aus ungewohnter Perspektive zeigt dieses Luftbild das Städtchen. Das Flugzeug, aus dem das Foto aufgenommen wird, kreist über dem Maienland. Der Blick fällt aus westlicher Richtung auf die Häuser am Alenberg, in der Maienland- und in der Bahnhofstraße. Der 1957 fertiggestellte neue Bahnhof steht bereits. Aber das Anfang der 1960er Jahre im Pfarrweg neu erbaute katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut, wodurch sich das Foto recht genau datieren lässt. Auch der Kirchturm ist noch nicht verputzt.

Im Hintergrund ist der Altstadtring zu erkennen. Vor der »Hasle« stechen die Festhalle und Schule sowie die 1954 geweihte evangelische Kirche ins Auge.

Blick vom »Kleinen Brühl« auf das Städtchen, ca. 1910

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Mit »unser Haus« ist diese Ansichtskarte beschriftet, die am 19. Juli 1913 von Löffingen nach St. Georgen geschickt wird. Markiert mit einem Pfeil ist das Haus von Schreiner Rupert Wehrle (Rötenbacher Str. 2), das direkt an der 1901 eröffneten Bahnlinie steht. Überhaupt ist letztere auf dieser Gesamtansicht gut zu erkennen.

Aufgenommen im Gewann »Im kleinen Brühl« fällt der Blick auf das unbebaute Gebiet, in dem heute die Häuser der Gartenstraße, der Bonndorfer Straße und der Göschweiler Straße stehen. Im Hintergrund sind die Häuser der Rötenbacher Straße zu sehen mit dem neu gebauten Forstamt (Rötenbacher Str. 8).

Dass vor dem Bahnbau die Göschweiler Straße geradewegs in den heutigen Pfarrweg überging, lässt sich auf dem Foto ebenfalls noch erahnen. Die beiden Häuser von Schreiner Viktor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) werden in alten Dokumenten denn auch als »am Göschweiler Weg« gelegen bezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.880011, 8.343684

Blick vom Kirchturm in Richtung Bahnhof und Maienland, ca. 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Bildmitte sticht der strahlend weiß gestrichene »neue Benzbau« (Ringstr. 8) ins Auge. Das Mehrfamilienhaus wurde 1922/23 von der Firma Benz erbaut, um darin Werksangehörige mit ihren Familien unterzubringen. Bei einem Fliegerangriff 1945 beschädigt, sind die Spuren des Krieges bereits beseitigt. Auf dem Grundstück davor hängt frisch gewaschene Wäsche auf der Leine.

Neu erbaut ist auch das Bahnhofsgebäude: Der alte Bahnhof war von einer Bombe komplett zerstört worden. Lange Zeit diente daraufhin eine hölzerne Behelfsbaracke als Bahnhof. doch damit ist jetzt Schluss, denn 1957 wurde das neue Stationsgebäude eingeweiht.

Im Vordergrund sind die Häuser des Altstadtrings zu sehen, besonders schön die Häuserzeile der Demetriusstraße bis zum Mailänder Tor. Dahinter öffnet sich der Blick zum Maienland hin. In der Ferne sind die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und die Aussiedlerhöfe im »Stettholz« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882603, 8.343920